animal-health-online®
Redaktion Kleintiere & Pferde
  

powered by ...

Schweiz: 717 Strafanzeigen wegen Misshandlung oder Tötung von Tieren +++ Am häufigsten Heimtiere betroffen

Zürich / Bern (aho) – Immer häufiger werden in der Schweiz Personen zur Rechenschaft gezogen, nachdem sie Tiere misshandelt, vernachlässigt oder gar getötet haben. Die Tierschutz-Straffälle haben 2007 einen neuen Höchststand erreicht: 717 Verfahren meldeten die Kantone dem Bundesamt für Veterinärwesen (BVET). 2006 waren es nach Recherchen der „SonntagsZeitung“ 592, im Jahr zuvor noch 478.

„Heimtiere sind häufiger betroffen als Nutztiere», sagte BVET-Sprecherin Cathy Maret der Zeitung. Hunde, Katzen, Meerschweinchen, Kaninchen. Am meisten Fälle gemeldet haben Zürich und St. Gallen (je 115), gefolgt von Bern (103) und Luzern (68).

Der Zürcher Tieranwalt Antoine F. Goetschel sieht unter den Tierquälern die klassischen Sadisten eher selten, so die Zeitung. Weit häufiger komme vor, dass der Halter das Leiden seiner Tiere in Kauf nehme oder sie vernachlässige. Wie jener Mann aus dem Zürcher Unterland, der seine Mutterschafe bei Wind und Wetter auf der Weide hielt und sie nicht genügend fütterte. Weil sie folglich zu wenig Milch produzierten, verendeten zwei ihrer Lämmer.

Im Kanton St. Gallen wiederum stellt Untersuchungsrichter Jörg Gross fest, dass vor allem Kleintiere wie Hunde oder Kaninchen gequält wurden. Bei den Nutztieren waren es überwiegend Rinder und Schweine.

Obwohl die Kantone ihre Tierschutzfälle dem Bund melden müssen, haben sich in der Vergangenheit einige Kantone davor gedrückt, berichtet die SonntagsZeitung. Im letzten Jahr hat sich die Situation verbessert: Neu machen Appenzell Innerrhoden, Genf, Solothurn, das Tessin und Uri mit. Einzig Nidwalden und Wallis tauchen in der Statistik nicht auf, so das Blatt.

2007 wurden laut BVET-Statistik neun Tierquäler ins Gefängnis gesteckt, 147 erhielten eine Busse von mehr als 500 Franken und 363 eine zwischen 100 und 500 Franken.

Suche



Datenschutzerklärung