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Esel total abgemagert, deformierte Hufe, überall Wunden: 7.200 Euro Geldbuße

Gießen / Dillenburg (aho) – Weil er einen Esel über einen Zeitraum von mindestens einem Jahr weder ausreichend ernährt noch in der notwendigen Weise versorgt hatte, wurde ein Mann aus Haiger vom Amtsgericht in Dillenburg zu einer Geldstrafe in Höhe von 7.200 Euro verurteilt. Der Esel war derartig abgemagert, dass er nicht mehr zu retten war. Es musste eingeschläfert werden. Die pathologische Untersuchung des zum Skelett abgemagerten Tiers hatte eine völlige Entfettung auch der inneren Organe ergeben.

Der Giessener Anzeiger schildert den jämmerlichen Zustand des Tieres: Bei hochgradiger Abmagerung war der ganze Körper von Wunden übersät, die Hufe waren etwa 25 Zentimeter lang zum „Hornschuh“ nach vorne gewachsen, so dass das Tier nur noch auf den Sohlenballen stehen konnte. Niederlegen konnte es sich auch nicht, weil der Boden mit Kot und Schmutz bedeckt war. Dr. Hans Joachim Stumpf vom Veterinäramt erklärte im Zeugenstand, die Hufe des Esels seien anderthalb bis zwei Jahre nicht mehr gepflegt worden. Er fand einen Stall vor, den er als „völlig verdreckt, verjaucht und ohne Einstreu“ schilderte. Außerdem sei es dunkel gewesen. Am Körper des Tieres habe er zahlreiche eiternde Wunden von Zwei-Euro-Stück-Größe und großflächigen Haarausfall gefunden. Aufgrund der ausgewachsenen Hufe habe sich das Tier kaum noch bewegen können. Zudem sei es bereits so apathisch und in sein Schicksal ergeben gewesen, dass es nicht einmal mehr den Versuch gemacht habe, sein juckendes Fell zu scheuern.

„Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie ein so herunter gekommenes Tier gesehen“, wird Stumpf in der Zeitung zitiert. Eine Behandlungsmöglichkeit habe er nicht mehr gesehen. Hier sei nur noch die „Euthanasie“ möglich gewesen.

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