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Die Enterocolitis der Kaninchen: Vorbeugen mit Procura®

HEMERA(aho) – Seit 1997 werden viele Kaninchenbestände von der sogenannten Enterocolitis heimgesucht. Die Erkrankung wird aber auch als „Mukoide Enteritis (ME)“ in der Fachliteratur beschrieben (1) Erste Bericht über diese Krankheit liegen bereits aus den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts vor (2).

Die Symptome der Enterocolitis

Zu Beginn der Krankheit sind die Tiere appetitlos, wirken benommen und bewegen sich kaum (3). Einige Tiere setzen dünnbreiigen, eventuell auch gallertigen, schleimigen Darminhalt ab, der faulig, dumpf riecht (3). Die Bäuche der Tiere blähen stark auf.Beim Abtasten fühlt sich der Blinddarm zunächst wie Knetmasse, später zunehmend hart an. (3) Die Tiere zeigen häufig ein abweichendes Verhalten, z.B. Verbeißen in Stangen oder im Bodenrost des Käfig. Plötzliche Todesfälle sind häufig.

Ein Ausbruch der Enterocolitis im Bestand ist ganzjährig möglich, wobei aber eine Häufung im Herbst und Winter beobachtet wird. Es werden vor allem abgesetzte Jungtiere betroffen, aber auch trächtige und säugende Häsinnen können befallen sein. Die Verluste betragen in betroffenen Beständen bei Jungtieren nach dem Absetzen im Alter von sieben bis acht Wochen 25 bis über 30 Prozent. Ebenso können aber auch Jungtiere an der säugenden Häsin betroffen sein. Bei einem Erstausbruch der Enterocolitis in einem Kaninchenbestand sterben etwa 80% der Jungtiere und etwa 25 % der Zuchttiere.

Ist ein Bestand einmal betroffen, so verbleiben der/die Erreger nach bisherigen Erkenntnissen im Kaninchenbestand, so dass die Enterocolitis danach immer wieder auftritt. Diese Schübe sind aber zumeist weniger verlustreich.

Bei der Sektion getöteter Tiere können folgende Befunde erhoben werden (4):

  • Darm zeigt keine Peristaltik
  • Dickdarm durch feste, durchsichtige, gelatineartige Masse verstopft
  • im Blinddarm stauen sich ausgepresste Kotballen
  • Blutstau in den inneren Organen
  • Blutiges Exsudat in Brust- und Bauchhöhle
  • Fibrinöse Perihepatitis
  • Hämorrhagische bis fibrinöse Enterotyphlitis
  • Histologisch zeigen sich folgende Veränderungen (4):

  • Verlust des Darmepithels und Zottenschwund
  • Vermehrung und Vergrößerung der Darmeigendrüsen
  • Entzündliche Schwellung der Lymphknoten
  • Nekrose und Verkalkung lymphatischer Gewebe
  • Blutfülle von Leber, Niere, Lunge und Herz
  • Eine sichere Diagnose kann durch ein mikrobiologischer Labors gestellt werden (4).

    Es wird ein Ursachenkomplex diskutiert:

    Es wurden Clostridien: C. perfringens Typ A und C; C. spiroforme, C. sardelli,. piliformis isoliert, die nach bisherigem Kenntnisstand von zentraler Bedeutung sind . Daneben auch pathogene E.coli-Serotypen (O 109, O 129, O 132, seltener O 103).

    Ebenso spielen Stressoren wie Rohfasermangel in der Fütterung, Hygienemängel, Klimawechsel, Umstallen, das Absetzen der Jungtiere von der Häsin aber auch der Transport zu Ausstellungen eine Rolle.

    Prophylaxe durch den phytogenen Futterzusatzstoff Procura®

    Besondere Aufmerksamkeit sollte der Kaninchenhalter einer optimierten Verdauung bei den Kaninchen schenken. Der natürliche phytogene Verdauungsförderer Amex®/Procura® unterstützt die Darmtätigkeit. Durch Anregung der Verdauungsorgane wird die Sekretion von Magen – und Gallensaft erhöht. Die Verdauung wird so optimiert, es fallen so weniger schädliche Stoffwechselmetaboliten an. Auf der anderen Seite ist eine gestörte Verdauung Wegbereiter für eine Massenvermehrung von pathogenen Mikroorganismen und Endoparasiten, die dann wiederum Darmerkrankungen hervorrufen. Viele pathogene Mikroorganismen kommen ständig im Darm gesunder Tiere (und Menschen) vor. Erst eine gestörte Verdauung bietet den Schadkeimen wie E. Coli und Clostridien eine Möglichkeit zur Massenvermehrung.

    Nach Praxiserfahrungen empfiehlt sich in gefährdeten Beständen zur Prophylaxe eine dauerhafte Dosierung von einen 1 – 2 Liter pro 1000 Liter Trinkwasser (1 – 2 ml pro Liter Trinkwasser).

    Hinweis: Da es sich bei Amex®/Procura® nicht um ein Arzneimittel handelt, können die Kaninchen jederzeit verwertet werden. Eine Aufzeichnungspflicht besteht nicht.

    Literatur:

    (1) Gertrud Rossi Warum Mukoide Enteritis die bessere Bezeichnung ist
    DGS Magazin Woche 36/2002, S.46 – 47, Verlag Eugen Ulmer

    (2) Gertrud Rossi, Guido Grilli, Daniele Gallazzi, Antonio Lavazza, Bernd Köhler
    Enterocolitis – Wo kann man bei der Bekämpfung ansetzen
    DGS Magazin Woche 01/2002, S.45 – 48, Verlag Eugen Ulmer

    (3) Wilhelm Hippe
    Krankheitsbild und mögliche Ursachen der Enterocolitis
    Deutscher Kleintier-Züchter, Verbandsorgan für den Rassekaninchenzüchter, 110. Jahrgang, Nr. 11, 8.Juni 2001, S. 8-9, Oertel + Spörer Verlag GmbH

    (4) Gertrud Rossi
    Mukoide Enteritis – Ein Grund aufzugeben?
    Deutscher Kleintier-Züchter, Verbandsorgan für den Rassekaninchenzüchter, 112. Jahrgang, Nr. 01, 17.Januar 2003, S. 24-25, Oertel + Spörer Verlag GmbH

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