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Kreis Mettmann: Pferd an ansteckender Blutarmut erkrankt

Mettmann (aho) – In einer Haaner Pferdehaltung ist ein Schimmel-Wallach an der hierzulande sehr seltenen „Infektiösen Anämie der Einhufer“ (ansteckende Blutarmut) erkrankt. Das Veterinäramt des Kreises Mettmann (NRW) hat den Bestand gesperrt und wird in den nächsten Tagen auch alle weiteren dort gehaltenen Pferde untersuchen.

Die ansteckende Blutarmut ist eine Viruserkrankung von Pferden und anderen Einhufern, die sich als chronisch-zehrende Krankheit mit Fieberschüben manifestiert und nach unterschiedlich langem Verlauf tödlich endet. Erkrankte Tiere scheiden das Virus mit allen Körpersekreten und –exkreten aus. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch blutsaugende Insekten, eher selten durch direkten Kontakt zwischen Einhufern. Menschen sind nicht gefährdet.

Die Inkubationszeit beträgt etwa zwei bis sechs Wochen. Betroffene Tiere müssen getötet werden, denn eine Therapie oder auch Impfung ist weder möglich noch erlaubt.

Das Veterinäramt wird ein Sperrgebiet mit einem Radius von zwei Kilometern um den betroffenen Betrieb festlegen und alle dort ansässigen Pferdehaltungen aufsuchen und den Tieren Blutproben entnehmen. Außerdem ermittelt das Veterinäramt zurzeit, welche weiteren Pferde bzw. Pferdehaltungen in den vergangenen 60 Tagen mit dem betroffenen Betrieb in Kontakt gekommen sind, damit auch dort entsprechende Blutuntersuchungen veranlasst werden können.

Alle untersuchten Tiere müssen – frühestens 21 Tage nach der ersten Untersuchung – ein weiteres Mal untersucht werden. Bis zum Vorliegen des zweiten Untersuchungsergebnisses dürfen empfängliche Tiere das Sperrgebiet nicht verlassen. Veranstaltungen mit Beteiligung von Einhufern sind innerhalb des Sperrgebietes verboten.

Die infektiöse Anämie der Einhufer ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Tiere mit unklarer Symptomatik sollten sofort dem Haustierarzt vorgestellt werden. Bei Seuchenverdacht ist das Veterinäramt zu unterrichten.

Bemerkenswert ist das Auftreten der Infektiösen Anämie nicht zuletzt deshalb, weil seit über zehn Jahren in ganz NRW kein einziger Fall mehr aufgetreten ist. Vereinzelt gab es Fälle in Thüringen, Hessen und Bayern; Auslöser waren importierte Pferde aus Osteuropa und Russland. Der eigentliche Ursprung der Erkrankung liegt in Sumpfgebieten der USA, Kanada, in Teilen von Süd- und Zentralamerika, Südafrika und Nordaustralien.

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