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Landkreis Rotenburg: Dringender Tollwutverdacht bei einer Hauskatze

Rotenburg / Gnarrenburg (aho) – Erste Laboruntersuchungsergebnisse des Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) habe bei einer Hauskatze ein positives Ergebnis hinsichtlich eines Tollwutverdachtes ergeben.

Wie der Landkreis Rotenburg mitteilt, wurde die Katze aus dem Raum Gnarrenburg Mitte Oktober wegen Aggressivität und einem veränderten Verhalten von einem Tierarzt eingeschläfert und zur weiteren Untersuchung in das LAVES gebracht. Ein erster Schnelltest ergab noch ein negatives Resultat, die zellkulturelle Untersuchung lautete dann aber positiv.

Dies ist ein äußerst beachtenswerter Befund. Der letzte Tollwutnachweis bei Haus- und Wildtieren in Niedersachsen liegt über 10 Jahre zurück, so der Leiter des Veterinäramtes Dr. Joachim Wiedner. Ungewöhnlich ist in diesem Fall auch die Tatsache, dass es sich um eine Hauskatze handelte, die kaum Ausgang ins Freie hatte.

Allerdings hat es auch im Jahr 2008 in Niedersachsen mehrere Fälle von Tollwut bei Fledermäusen gegeben. Zuletzt war eine Fledermaus im Landkreis Osterholz positiv getestet worden. Ob bei der Katze ein Zusammenhang mit der Fledermaustollwut besteht, müssen weitere Untersuchungen zeigen. Proben des jetzigen Falles wurden sofort an das nationale Referenzlabor für Tollwut, dem Friedrich-Löffler-Institut, weitergeleitet. Dort wird eine Virustypisierung vorgenommen um zu klären, ob es sich um den eigenständigen Virustyp der Fledermaustollwut handelt oder um die klassische Fuchstollwut.

Offiziell gilt Deutschland seit dem 28. September 2008 als Tollwut frei. An diesem Datum hatte Deutschland eine entsprechende Erklärung der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) übergeben. Voraussetzung für eine solche Erklärung ist, dass die Vorgaben des Tiergesundheitskodex für die Landtiere des OIE erfüllt sind. Diese sehen vor, dass in den letzten zwei Jahren kein Fall von Tollwut bei Menschen oder Tieren festgestellt wurde. Da der letzte Fall von Tollwut in Deutschland am 3.2.2006 bei einem Fuchs im Kreis Mainz-Bingen (Rheinland-Pfalz) auftrat, erfüllte Deutschland zu diesem Zeitpunkt die Bedingungen für die Anerkennung als „frei von Tollwut“.

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