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Haustiere: Kinder müssen einfache Hygieneregeln einhalten

Köln (aho) – Kinder- und Jugendärzte fordern mehr Hygiene und Sorgfalt beim Umgang mit Haustieren. So lassen sich die meisten durch Haustiere übertragenen Krankheiten und Komplikationen bei Biss- und Kratzverletzungen verhindern. „Kinder müssen sich regelmäßig nach dem Streicheln die Hände waschen und dürfen ihre Lieblinge nicht küssen oder sich von ihnen ablecken lassen. Das Reinigen eines Käfig und das Füttern sollte nur älteren Kindern vorbehalten sein, die bestimmte Hygieneregeln einhalten können. Insbesondere kleine Kinder unter fünf Jahren sollten aufgrund des Ansteckungsrisikos keinen Umgang mit Reptilien wie Schildkröten, Jungvögeln, jungen Katzen und Hunden sowie Tieren mit Durchfall haben“, warnt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Junge Hunde oder Katzen können schon von ihrer Mutter her mit Toxocara-Würmern infiziert sein und deren Eier mit dem Kot ausscheiden: Toxokarose verursacht beim Kind Fieber, Lebervergrößerungen und Augenbeschwerden. Mittlerweile gibt es Medikamente gegen die Krankheit. Reptilien und Küken können auf ihrer Körperoberfläche Salmonellen  tragen, ein Erreger für schwere Durchfallerkrankungen – vor allem bei kleinen Kindern.

Echinokokkose wird durch den Hundebandwurm ausgelöst. Der Hund scheidet die Eier aus, die im Menschen sehr große Zysten bilden können. Freilaufende Hunde und Katzen können sogar den Fuchsbandwurm aufnehmen. Haustiere sollten deshalb regelmäßig zum Tierarzt, um Wurmkuren zu erhalten. Sie sollten vorschriftsmäßig geimpft sein. Fressen Katzen rohes Fleisch oder fangen Mäuse, können sie über den Kot Toxoplasmose-Erreger übertragen. Diese können geschwollene Lymphknoten, Mattigkeit, Fieber und Ausschläge verursachen und bei Schwangeren zu einer Fehlgeburt führen oder – sehr selten – das Kind im Mutterleib infizieren mit der Folge eines späteren Wasserkopfes, einer Netzhautentzündung und Verkalkungen im Gehirn. Ob die Katze befallen ist, kann der Tierarzt feststellen. Pseudokrätze entsteht durch Milben, die vom Tier auf den Menschen gewandert sind. Wie Tierläuse vermehren sie sich aber beim Menschen nicht weiter, so dass sie zwar lästig, aber nicht gefährlich sind. „Besonders vorsichtig sollten Eltern mit zugelaufenen, exotischen oder vorher wild lebenden Tieren sein, da sie unbekannte Krankheiten in sich bergen können. Wildmäuse können beispielsweise mit Hantaviren infiziert sein, die eine Störung der Nierenfunktion bewirken können“, so Dr. Fegeler. Alle Biss- und größere Kratzwunden muss der Kinder- und Jugendarzt behandeln.

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