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Schweizer Hundebissstatistik 2009: Mehr als 5.000 Vorfälle; hohe Dunkelziffer

Bern (aho) – 2.843 Hundebisse beim Menschen wurden 2009 in der Schweiz gemeldet. Die am Donnerstag vom Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) und der Vereinigung der Schweizer Kantonstierärztinnen und Kantonstierärzte veröffentlichte Statistik 2009 zeigt keine relativen Veränderungen gegenüber 2008: über 200 Hundetypen waren in Vorfälle verwickelt und Kinder sind stärker betroffen als Erwachsene.

Mit 5.090 Meldungen insgesamt, wovon 2. 843 Meldungen Vorfälle beim Menschen, 1739 Vorfälle beim Tier und 429 übermässig aggressive Hunde betreffen und 79 nicht auswertbar waren, liegen die Daten von 2009 leicht höher als jene von 2008. Diese Zunahme ist möglicherweise auf eine leicht verbesserte Meldedisziplin zurückzuführen.
Kinder sind besonders betroffen. Sie werden häufiger gebissen und die Bisse sind gravierender als bei Erwachsenen: fast die Hälfte der Bisse bei Kindern unter 10 Jahren betreffen Hals oder Kopf. Jeder vierte Biss bei Kindern wird von kleinen Hunden verursacht. Dies zeigt, dass auch Halter von kleinen Hunden aufmerksam sein und ihre Tiere unter Kontrolle haben müssen.

Beißvorfälle und übermäßig aggressives Verhalten von Hunden wird seit 2006 von Ärztinnen und Ärzten, von Tierärztinnen und Tierärzten und von Hundetrainerinnen und Hundetrainern gemeldet. Die Meldungen erlauben es den Veterinärbehörden, Probleme rasch zu erkennen und entsprechende Massnahmen zu treffen.

Das BVET geht in Folge einer eigenen Umfrage davon aus, dass Tierärzte im Durchschnitt etwa jeden zweiten Fall, die Ärzte nur jeden Dritten melden. Die tatsächliche Anzahl der Vorfälle mit Hunden in der Schweiz dürfte also um einiges höher sein als die 5.090 im Jahr 2009 gemeldeten. Dies ergab auch die kürzlich von der Suva veröffentlichte Studie: Nach Auswertung von Fällen der bei Ihnen Versicherten schätzt die Suva die Gesamtzahl der Bisse auf knapp 10.000.
Der am häufigsten bei der Umfrage angegebene Grund: weil die gebissene Person bzw. der Halter des gebissenen Tieres keine Meldung möchte. Dies überrascht nicht, ergibt sich doch dadurch für den Arzt bzw. den Tierarzt tatsächlich eine schwierige Situation. Ausschlaggebend ist auch der Schweregrad der Verletzung. Schlimme Bisse werden meist gemeldet, so das BVET.

4 Kommentare, Kommentar oder Ping

  1. N. Liebich

    Warum beißen Hunde?
    Wird endlich Zeit, dass auch hier Ursachenergründung betrieben wird.
    Damit man auch was dagegen tun kann. Im Straßenverkehr schafft man ja auch nicht die Autos ab, sonder verbietet „Straftätern“ zu fahren und schläfert diese nicht gleich ohne Strafverfahren ein.
    Gruß Norbert

    Verbietet endlich den Welpenhandel übers Internet und im Zoofachhandel

  2. Eigentlich erstaunlich, wenn man bedenkt, dass alle Halter und Hunde obligatorische Kurse absolvieren müssen. Diese Zwangsverordnung nützt sehrwahrscheinlich rein gar nichts gegen die Häufung der Hundebisse, denn es löernen dort vorwiegend die Halter, welche sich eh mehr um die erziehung und regeln der Hunde kümmern würden.

  3. Hunde haben nunmal Zähne und setzen diese zur eigenen Gefahrenabwehr auch ein. Könnten wir nicht sprechen, würden wir es ebenfalls den Hunden gleich tun. Hundebisse werden nie aufhören, solange es den Canis lupus familiaris gibt.
    Viel wichtiger finde ich die Aufklärung über den Umgang mit Hunden, so dass das Beisrisiko minimiert wird. Ein Hund beißt nie ohne Grund!! Viele Menschen wissen heutzutage leider immer noch nicht viel über das Ausdrucksverhalten eines Hundes, Beschwichtigungssignale sind ihm ebenfalls fremd. Da sollte eher angesetzt werden.

    Warum werden Kinder immer im Kopfbereich gebissen? Naja es ist eine gute Höhe für den Hund. Leicht zu erreichen. Ist doch ganz logisch. Wenn 2 Hunde sich bekämpfen gehen sie auch direkt auf den Hals.

Reply to “Schweizer Hundebissstatistik 2009: Mehr als 5.000 Vorfälle; hohe Dunkelziffer”

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