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Berlin: Parks und Badestellen werden für Hunde gesperrt

Berlin (aho) – Der Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hat ab sofort und ohne Ausnahme Hunde aus Parks und von mehreren Plätzen verbannt. Vierbeiner ohne Leine, die in Planschbecken für Kinder baden oder frisch bepflanzte Beete durchwühlen, soll es hier künftig nicht mehr geben. Wer sich nicht an die neue Regelung hält, muss mit einem Bußgeld von bis zu 50 Euro rechnen. Das berichten die „Berliner Morgenpost“ und andere Zeitungen gleichlautend.

Das Hundeverbot gilt am Annemirl-Bauer-Platz an der Sonntagstraße, am Boxhagener Platz und am Traveplatz und am Bachlauf im Volkspark Friedrichshain. Die neue Regel gilt zum Beispiel auch für den Märchenbrunnen im Volkspark Friedrichshain. Ganz neu ist das Verbot für den Park an der Weberwiese. Dort ließen Hundebesitzer ihre Vierbeiner im Wasserbassin baden und bürsteten sie intensiv. Die Hundehaare verstopften mehrmals die Pumpe der Fontäne. Die Wartung kostete den Bezirk jedes Mal Geld.

„Es geht um das Miteinander im Kiez“, begründete Finanzstadtrat Jan Stöß (SPD) die Verbote im Gespräch mit Pressevertretern. „Einige Parks und Plätze haben für Familien wegen der Hunde keine Aufenthaltsqualität mehr.“ Hinzu kommt ein Geldproblem: Eine fünfstellige Summe kostet es den Bezirk jedes Jahr, Hundekot aus Grünanlagen zu entfernen und wie am Boxhagener Platz, wo viele ihre Hunde frei laufen lassen, zerstörte Beete und Sträucher wiederherzurichten. Einnahmen durch die Hundesteuer von jährlich 120 Euro für den ersten und 180 Euro für jeden weiteren Hund erhalten die Bezirke nicht, das Geld fließt in den Landeshaushalt.

Damit hat der Bezirk das Hundeverbot auf mehr Flächen als bisher ausgedehnt. Vorher gab es nur Regelungen für Teilfächen, wie beispielsweise am Kollwitzplatz in Prenzlauer Berg. Oder am Boxhagener Platz in Friedrichshain.
Auch in den Bezirken Marzahn-Hellersdorf, Charlottenburg-Wilmersdorf, Tempelhof-Schöneberg und Pankow wird über weitere Hundeverbote nachgedacht.

Zuviel Phosphat durch Hundekot

Die Meldung, dass ausgerechnet der als sauberster See Berlins geltende Schlachtensee wegen übermäßiger Belastung mit Fäkalkeimen derzeit nicht zum Baden geeignet ist, hat jetzt Konsequenzen. Der Bezirksbürgermeister von Steglitz-Zehlendorf, Norbert Kopp (CDU), kündigte gestern an, dass noch in dieser Badesaison das Hundeverbot an den Badestellen durchgesetzt werden soll.
„Wir werden umgehend Schilder mit dem Hinweis ,Hunde verboten‘ an den Badestellen aufstellen“, wird der Bürgermeister in der „Berliner Morgenpost“ zitiert. Zudem würden die Außendienstmitarbeiter des Ordnungsamtes verstärkt kontrollieren. Gewässerexperten hatten immer wieder darauf hingewiesen, dass die Qualität des Wassers seit einigen Jahren durch die zunehmende Nutzung durch Badebesucher, die die Schilfgürtel niedertrampeln, sowie durch weitere Phosphateinträge etwa durch Hundekot bedroht ist, die zur Ãœberdüngung des Gewässers beitragen.

Nach dem Willen der CDU Berlin soll in Badeseen ein generelles Planschverbot für Vierbeiner gelten. „Hunde haben in Seen, in denen auch Familien und Kinder schwimmen, nichts zu suchen“, sagteCornelia Seibert, erbraucherschutzpolitische Sprecherin der CDU der Berliner Zeitung . „Davon kann eine Gefahr für Badegäste ausgehen. Und die Tiere können Wasser und Ufer durch Kot, Urin und Haare verunreinigen.“

6 Kommentare, Kommentar oder Ping

  1. nn

    Dass das Hundeverbot auf noch mehr Flächen ausgedehnt wird wundert mich nicht. Im Grunde haben die Hundebesitzer selbst schuld (natürlich nicht alle), wenn sie ihre Tiere überall laufen lassen, Hundekot nicht entfernen und sie dann auch noch in einem Wasserbassin zu bürsten. Ich bin selbst Hundehalterin aber sowas würde mir „im Traum“ nicht einfallen.

    … aber das Hunde im Gewässer ihre „Geschäfte“ erledigen, dass ist mir neu. Vielleicht gibt es ja in Berlin nur „Wasser-Kacki-Hunde“???Ich glaube diese Fäkalien sind doch eher menschlichen Ursprungs . . .

  2. manfred.stein

    Hallo NN,

    das Problem ist, dass bei Regen der Kot und Urin in die Gewässer gespült werden. Ufer fallen zum Wasser hin ab.

    Stimme übrigens zu: Es sind wenige Besitzer, die sich total daneben benehmen. Leiden müssen alle die Konzequenzen ertragen..

    mfg

    ms

  3. AA

    Hallo,

    ich finde die Hundehalter, die ihre Hunde wirklich alles zerwühlen lassen und Kothaufen nicht wegnehmen oder sich sonstwie daneben benehmen auch schlimm, aber die Verschmutzung des Wassers wird ganz sicher am wenigsten von den Hunden ausgehen – auch nicht durch abfallende Ufer.

    Die wenigsten Hunde werden direkt am See kacken sondern verziehen sich ins Gebüsch (so wars bei meinen Hunden fast immer und wenns doch mal auf der Wiese passiert, nimmt mans halt weg.
    Das viele Menschen (und nicht nur die Kinder) aber beim Baden ins Wasser pinkeln, das ist nicht neu und zeigen auch etliche Untersuchungen in Freibädern, in denen Hunde ja meist gar keinen Zutritt haben.
    Alles auf die Hunde zu schieben ist natürlich am einfachsten…

    Ich ärgere mich da einfach drüber, wenn ich hier Sachen erlebe, wie das eine Mutter sich darüber aufregt, dass ein Hund 2 meter vom geweg entfernt in einem Gebüsch einen Haufen macht, den man nach Möglichkeit auch wegnimmt, kurz danach aber ihrem Kind die Hosen runterzieht und es direkt neben dem Weg alles erledigen lässt – dann aber alles liegenlässt.
    ich denke, auch menschlicher Kot passt in einen Hundekackbeutel.

    vG

  4. u. Rückert

    Danke, Frau Seibert!
    Sie sprechen mir aus dem Herzen!
    Es gibt auch in Berlin sicher Möglichkeiten , abseits von den beliebten Badeseen mit Hunden zu baden.
    Viele Kinder haben Angst vor Hunden und meiden die Badestellen.
    Berlin sollte aber vor allem kinderfreundlich sein.
    Warum reicht der Grunewaldsee nicht als Auslaufgebiet für Hunde?
    Dass viele Hundebesitzer dieses Gebiet meiden, sollte uns doch nachdenklich stimmen.
    Wenn sich nichts ändert, wird es am Schlachtensee und an der krummen Lanke bald ähnlich aussehen.
    Leider gibt es Anlass zu der Befürchtung, dass der Senat in dieser Frage wie bei anderen Problemen hilflos und tatenlos bleiben wird.
    v.G.
    13.08.10

  5. Hallo
    der Grunewald reicht deshalb nicht als einzigstes Auslaufgebiet, weil es die Masse der Hunde nicht aufnehmen kann und ausserdem für Halter die im Osten oder Norden der Stadt wohnen viel zu weit weg sind. Ein Hund braucht jeden Tag Freilauf!
    Wenn in Friedrichshain in Strassen wie zB der Gürtelstrasse in den 7 Jahren die ich dort gewohnt habe, das Ordnungsamt wenigstens ein einziges Mal auch nur einen Tag lang Halter die ihren Kot nicht aufsammeln mit einem Bußgeld belegt hätten wäre die Welt noch schön.

    Auf dem Boxhagener+Traveplatz herrscht schon seit Jahren Hundeverbot, trotzdem sind ständig viele Hunde dort anzutreffen. Auch hier wird nur sehr selten kontrolliert. So sind nun neue Verbote erlassen wurden statts mal die bestehenden umzusetzten.
    Und das viele Kinder Angst haben vor Hunden ist sehr traurig und durch das Entfernen von Hunden im öffentlichen Bild sicherlich nicht zu lösen. Das Tierheim Berlin bietet Schulungen Umgang Kind und Hund an, kostenlos, aber es besteht ja kein Interesse!

    Deutschland steht bei der Hundehaltung im Europäischen Vergleich an drittletzter Stelle, Hunde heissen Steuereinnahmen, 50-60 Hunde sichern einen Arbeitsplatz und Hunde erfüllen einen Dienst in der Gesellschaft als Rettungshunde etc. Es ist schlichtweg dämlich die Hundehaltung nicht zu fördern, stattdessen einfach mal 1-2 sinnvolle Gesetze erlassen und KONTROLLIEREN. Dafür sorgen das nur Menschen mit Grundwissen einen Hund halten dürfen, hohe Strafen auf Kot nicht einsammeln und durchsetzten. Und alle Probleme wären gelöst, stattdessen werden Halter mit Vorschriften überzogen die kein Mensch umsetzt.

    Auf der Seite des Tierschutzbundes Berlin gibt es bereits Unterschriftlisten für mehr Auslaufgebiete.

  6. Kathi

    Ehlich
    ich verstehe nicht wieso die Menschen die NOCH Auslaufgebiete haben für ihre Hunde, diese nicht ORDENTLICH nutzen – sprich Haufen entfernen usw. Bei uns in der Stadt herscht komplette Leinenfplicht + Umkreis von ca. 10 – 15 km, ich muss mit meinen Hunden damit sie mal Fun haben können Km-weit fahren, im Sommer schier unmöglich, dann muss ich in den Park bewaffnet mit Leine und Kottüten (sowas wie Spender kennt unsere Stadt ebenfalls nicht) Ebenso wurde jetzt schon ein kompletter Radwegteil gesperrt für Hunde, ich ignoriere es, denn ich sehe hier nicht ein das ich nur weil ich einen Hund habe ca. 2 km Umweg laufen muss, nur um vom Hafenteil A nach B zu kommen. Meine Hunde makieren nicht wo ich es nicht will, also gehe ich da durch, wobei dieser besagte Teil vom Hafen durch Menschlichen Müll mehr verpestet ist als von Hundemüll!!
    Das ist aber auch eine Ausnahme wo ich sturheit walten lasse und mich auch mal gegen eine solche Verordnung setze, aber wenn ich sehe wie all die Scherbenberge, Burgertüten, Windeln, Kondome usw. die Anlagen verpesten, dann frag ich mich, was mehr Müll macht und teils verstehe ich Hundehalter die sich irgendwann ebenfalls verweigern den Haufen auf zu sammeln. In unseren Park z.B. gibt es 6 Mülleimer alle auf einen Haufen auf 20 m ca. ansonsten im kompletten Umfeld keiner mehr, warum wundert es den Herren im Rathaus wenn der Müll einfach in die Büsche geschmissen wird, teil mus man hier 2 – 3 km laufen um den Kottütchen los zu werden auf der Gassirunde, in der Jackentasche finde ich es bei z.B. 30 Grad im Schatten nicht sehr prikelnd. Unser Straße (Schulweg) ist 2,8 km lang, hier stehen an der einzigen Bushaltestelle 1 Mülleimer, gegenüber der Bäcker hat dann auch noch einen, ansonsten NIX, wo lassen die Schüler ihren Dreck, in den Hecken der Grundstücke oder einfacher gleich auf Grundstück geworfen. Man sollte doch und das sage ich immer wieder, beim Menschen anfangen bevor man immer mehr Tiere verbannt.

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