Skrupellose Pferdehändler brachten die EIA nach Deutschland +++ Die Käufer „glauben, Gutes zu tun“
Augsburg (aho) – Nach bisherigem Kenntnisstand stammen nahezu alle bisher positiv auf die „Equine Infektiöse Anämie (EIA)“ getesteten Pferde aus rumänischen Beständen und wurden teils legal, zum größten Teil aber illegal nach Deutschland gebracht. Dessen ungeachtet floriert nach Recherchen der „Augsburger Allgemeine“ das dubiose Geschäft mit dem illegalen Pferdehandel. Da in Rumänien nach Schätzungen bis zu 15 Prozent aller Pferde mit dem EIA-Virus infiziert sind, besteht die Gefahr, dass ein Großteil dieser Tiere die Erreger nach Deutschland einschleppt und sich die Krankheit hier ausbreitet. Die Viruserkrankung war in Rumänien im vergangenen Jahr rund 6.000 Mal ausgebrochen, mehr als 11.000 Pferde wurden infiziert.
„Eigentlich ist es nach EU-Richtlinen vorgeschrieben, dass Bluttests gemacht werden, doch scheinbar gibt es Möglichkeiten, diese zu umgehen“, sagte Dr. Max Stechele, Tierarzt aus Bobingen sowie Vorsitzender des Schwäbischen Reit- und Fahrverbandes im Gespräch mit der Augsburger Allgemeine .
Wie gut es klappt, die Herkunft eines rumänischen Pferdes zu verschleiern, erläuterte die Zeitung an einem Beispiel aus dem Landkreis Cham: Ein Pferd war hier mit falschen Papieren aus Tschechien ausgestattet worden und hatte zusätzlich noch einen Datenchip implantiert, der wiederum Informationen lieferte, die nicht zum Pass passten. Die Kontrolleure brauchten entsprechend lange, um die ursprüngliche rumänische Herkunft des Tieres zu ermitteln.
Die Händler werden bereits polizeilich gesucht. Bei einem von ihnen handelt es sich um einen 33 Jahre alten Rumänen, der vermutlich 13 infizierte Pferde ohne gültige Papiere verkauft hat. In ganz Bayern sind bereits 15 Fälle bekannt und die Sprecherin des für Tierseuchen zuständigen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen, Katrin Grimmer, stellte im Gespräch mit der Zeitung klar: „Alle diese Fälle stehen in Zusammenhang mit illegalen Tiertransporten.“
Doch es gibt noch eine andere Möglichkeit, die Pferde ohne Bluttest nach Deutschland zu bringen – als Schlachtpferde deklariert, so die Zeitung. Diese werden in der Regel nicht auf die „Equine Infektiöse Anämie“ getestet. Statt geschlachtet werden diese Pferde zu Dumpingpreisen an Reiter und Liebhaber verkauft. Die sind sich teils gar nicht bewusst, dass ihr Tier womöglich schon mit der Blutarmut infiziert ist oder sie glauben, Gutes zu tun, weil sie das Pferd vor dem Schlachter retten.
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