Hamburg (aho) – Bei einer Routinekontrolle entdeckte ein Spürhund des Hamburger Zolls ein auf dem Seeweg aus Teneriffa kommenden Paket, aus dem Kratzgeräusche drangen. Im Paket ein Zollbeamte zwei streng artengeschützte Steppenschildkröten, die als „kleine Aufmerksamkeit“ an einen in Hamburg ansässigen Adressaten auf die Reise geschickt wurden. Eingepfercht in zwei winzige, notdürftig mit Luftlöchern versehene Kartons, inmitten von persönlichen Utensilien sowie nicht einfuhrfähigen Pflanzen waren die Schildkröten bereits mehr als zwei Wochen unterwegs. Ihr Zustand war aufgrund fehlender Nahrung und Flüssigkeit desolat.

Die Begutachtung eines hinzugezogenen Sachverständigen ergab, dass es sich bei den Tieren um streng artengeschützte Vierzehen-Landschildkröten (Testudo horsfieldii) handelt. „Schon die Art des Transports widerspricht jeglicher artgerechten Haltung“, erklärte der abfertigende Zollbeamte.
Die zuständige Hamburger Umweltbehörde hat daraufhin im Laufe des weiteren Verfahrens die Tiere gemäß § 51 Bundesnaturschutzgesetz beschlagnahmt.
„Dank der fachkundigen tierärztlichen Versorgung konnten beide Schildkröten überleben und wurden ins Tierheim verbracht, wo sie nun auf ein liebevolles Zuhause warten“, so der Pressesprecher des Hauptzollamts Hamburg-Stadt, Oliver Bachmann.