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Im Saarland treten immer wieder Fälle von Echinokokkose beim Menschen auf

Saarbrücken (aho) – Beim Pflücken von Beeren, Früchten und Kräutern in Vorsicht geboten, da vor allem in Wald und auf Wiesen bis zu einer Höhe von 80 cm Bandwurm-Eier anheften, die bei ungewaschenen Früchten durch Verzehr vom Menschen aufgenommen und zu einer gesundheitlichen Gefahr werden können. Hierüber informiert das Ministerium für Gesundheit und Verbraucherschutz des Saarlandes.

Diese Echinokokkose ist eine Erkrankung beim Menschen und wird hervorgerufen durch die sogenannten Finnen des Hundebandwurms oder des Kleinen Fuchsbandwurms. Finnen stellen eine Entwicklungsform dar, die zwischen Bandwurm-Ei und ausgewachsenem Bandwurm auftritt. Der Hundebandwurm entwickelt sich über Zwischenwirte wie Schafe und Rinder zum ausgewachsenen Bandwurm im Darm des Hundes, während sich der Fuchsbandwurm in Nagern wie die Feldmaus als Zwischenwirte zum Erwachsenen im Darm von Füchsen, aber auch von Hunden und Katzen, entwickelt.

Beim Menschen als Fehlwirt entwickeln sich die Eier des Hundebandwurms zu Finnen, die in flüssigkeitsgefüllten Blasen in der Leber zu finden sind. Im Saarland ist diese Erkrankungsform seit 2001 bisher achtmal gemeldet worden. Die Larven des Kleinen Fuchsbandwurms hingegen wachsen in das Lebergewebe ein und zerstören es langsam. Diese Tatsache und die sehr lange Inkubationszeit von zehn bis 20 Jahren machen den Fuchsbandwurm besonders gefährlich. Seit 2001 sind sieben solcher Fälle im Saarland bekannt geworden.
Die Bandwurm-Eier werden durch ungewaschenen Verzehr vom Menschen aufgenommen. Es sollte deshalb darauf geachtet werden, beim Sammeln von Wildfrüchten und -kräutern diese nicht ungewaschen zu essen. Auch eine Brotzeit, die man sich zur Stärkung mitgebracht hat, sollte nicht mit ungewaschenen Händen angefasst werden.

Ein Großteil der Bandwurm-Eier wird durch das bloße Waschen der gesammelten Waldfrüchte entfernt. Der restliche Teil wird entweder durch Kochen abgetötet oder durch Einfrieren bei -80°C für drei Tage. Die haushaltsüblichen Gefriertruhen leisten allerdings nur -18°C. Alkohol kann den äußerst widerstandsfähigen Bandwurmeiern ebenfalls nichts anhaben.

Beim Spielen mit Hunden und freilaufenden Katzen ist auf das anschließende Händewaschen zu achten, besonders wenn Lebensmittel verzehrt werden möchten. Und beim Einsatz von Bandwurmmitteln ist zu bedenken, dass diese lediglich ausgewachsenen Würmer abtöten, nicht aber die infektiösen Bandwurm-Eier. Daher empfiehlt es sich, Hunde und Katzen regelmäßig auf Bandwurmbefall untersuchen zu lassen und dann gegebenenfalls unter bestimmten Vorsichtsmaßnahmen zu entwurmen.

Im Saarland werden alle kranken, verhaltensgestörten und anderweitig auffälligen Füchse neben Tollwut immer auch auf Fuchsbandwurmbefall untersucht. Bei den bisher in diesem Jahr von den Jägern beim Landesamt für Gesundheit und Verbraucherschutz in Saarbrücken angelieferten acht Füchsen wurde bei drei Tieren Befall festgestellt. Die geringe Anzahl untersuchter Füchse sagt jedoch nichts aus über den tatsächlichen Befall, denn einer Studie aus 1997 zufolge lag nach Mitteilung des Ministeriums die Befallsrate bei Füchsen im Saarland bei 19 Prozent.

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