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Achtung Rinder, Schaf- und Pferdehalter: Giftiges Jakobskreuzkraut nimmt zu; Weiden regelmäßig nachmähen!

Bad Kreuznach (aho) – Die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz erwartet 2011 ein weiteres Vordringen des giftigen Jakobskreuzkrauts und mahnt deshalb die Rinder, Schaf- und Pferdehalter in Rheinland-Pfalz zur Vorsicht. Insbesondere Jungtiere fressen die Pflanze „Senecio jacobaea“, die auch als Jakobs-Greiskraut bekannt ist. Besonders gefährlich ist sie jedoch in Heu und Silage, so die Kammer.

Das anspruchslose Jakobskreuzkraut wird zwi­schen 30 und 100 Zenti­meter groß und hat löwenzahnähnliche Blätter und im oberen Teil gelbe Blüten in einer weit verzweigten vielblü­tigen Schirmrispe. Die gesamte Pflanze bein­haltet Alkaloide, ist da­her giftig und verursacht Leberschäden. Die jüngsten Pflanzen und die gelben Blüten sind am giftigsten. Pferde und Rinder reagieren auf das Kraut empfindlicher als Schafe und Zie­gen. Besonders gefährlich für die Tiere ist die Zeit vor der Blüte, denn die jungen, besonders giftstoffreichen Blätter werden auf der Weide gefressen. Die Folgen sind Vergiftungen, die sich bei wiederholter Aufnahme anreichern. Es kommt dann zu Schmerzen im Magen- und Darmbereich und zu Krämpfen. Die Leberschäden können bei Rindern und Pferden zum Tod führen. Sobald die Pflanzen ab Juni blühen, ist die Pflanze ausgewachsen und hat gelbe, margeri­tenartige Blüten. Tiere rühren sie dann meist nicht mehr an. Wenn die Blüten Samen bilden, weil die Weide nicht gemäht wird, ist die Ausbreitung im kommenden Jahr vorprogrammiert.
 
Auf regelmäßig gemähtem Grünland hat das Jakobskreuzkraut keine Chance, sich zu vermehren. Optimale Bedingungen findet es aber auf Weiden, die nicht regelmäßig nachgemäht werden. Besonders häufig ist es auf wenig gepflegten Pferdeweiden zu finden. Die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz empfiehlt, durch regelmäßiges Nachmähen von Grünlandflächen das Blühen und insbesondere die Samenbildung der Pflanzen zu verhindern. Um das Jakobskreuzkraut wirksam zu bekämpfen, sollte es ausgerissen oder ausgestochen und die Pflanzenreste entsorgt werden. Dabei sind auch die Wurzeln so weit wie möglich zu entfernen, da Jakobskreuzkraut auch aus im Boden verbliebenen Wurzelresten erneut austreiben kann.
  
Eine Broschüre mit dem Titel Jakobskreuzkraut, eine Giftpflanze auf dem Vormarsch hat die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen aufgelegt. Sie kann hier kostenlos geladen werden. (PDF)

2 Kommentare, Kommentar oder Ping

  1. Uta Over

    Wichtige Infos bekommt man auch beim Arbeitskreis Jakobskreuzkraut http://www.jakobskreuzkraut.de. Wissenschaftlich fundiert, engagiert und mit aktuellen Erkenntnissen.

    Im übrigen sind nicht nur die Pferdehalter mit „wenig gepflegten Weiden“, die immer wieder erwähnt werden, an der Verbreitung des JKK Schuld: Würden die Gemeinden und Straßenmeistereien auch die Wegränder systematisch ausmähen, wäre schon viel gewonnen. In der Region, in der ich wohne, sind viele Straßenränder „strahlend gelb“, von den Autobahnrändern ganz zu schweigen. Meine Weiden sind mittlerweile einigermaßen sauber – aber von den Straßenrändern kommen durch den Wind immer wieder neue Samen. Da kann ich noch so viel „ackern“.

  2. Andrea Brodie, TA

    Bitte beim Ausreissen der Pflanzen IMMER Handschuhe tragen, da die Pyrrolizidin Alkaloide (cancerogen, hepatotoxisch) des Jakobskreuzkrauts auch durch die Haut aufgenommen werden koennen,

Reply to “Achtung Rinder, Schaf- und Pferdehalter: Giftiges Jakobskreuzkraut nimmt zu; Weiden regelmäßig nachmähen!”

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