Zecken: Immer und überall auf der Lauer
(bft) – Zecken gehören wahrscheinlich zu den ältesten Lebewesen überhaupt und sie sind in der ganzen Welt heimisch geworden. Zecken sind ausgesprochen anpassungsfähig und widerstandsfähig. Sie übertragen gefährliche Krankheitserreger, ohne selbst von diesen beeinträchtigt zu werden. Den besten Schutz bieten Vorbeugemaßnahmen.
Hunde- und Katzenhalter können ein Lied davon singen. Inzwischen tauchen Zecken das ganze Jahr über auf, gefühlt werden es immer mehr. So hat eine Umfrage ergeben, dass jeder dritte Hundebesitzer in Deutschland den Eindruck hat, dass sein Hund im Jahr 2020 häufiger von Zecken gestochen wurde als in den Jahren zuvor. Neun Prozent meinen sogar, dass ihr Hund viel häufiger von Zeckenstichen betroffen war. Fakt ist: Zecken sind auf dem Vormarsch.
Die gängigste Zeckenart in unseren Breitengraden ist der Gemeine Holzbock. Er ist die Überträgerzecke für Borrelia-Bakterien. Nach Schätzungen ist bis zu ein Drittel aller Zecken damit infiziert, örtlich kann die Rate auch darüber liegen. Sie können die gefürchtete Borreliose auf den Hund, aber auch auf den Menschen übertragen. Daneben überträgt diese Zeckenart auch Viren, die die für den Menschen gefährliche Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) verursachen. Wesentliche Endemiegebiete in Deutschland liegen in Baden-Württemberg, in Bayern, im südlichen Hessen, im südöstlichen Thüringen und in Sachsen.
Begünstigt durch den Klimawandel werden auch „exotische“ Zeckenarten mit neuen Krankheitserregern zunehmend in Deutschland heimisch. Dazu zählen etwa die Auwald- oder Wiesenzecke und die Braune Hundezecke, die beide die Babesiose, auch als Hundemalaria bekannt, übertragen können. Hundebabesien galten zunächst nur als Reisekrankheit, da sie vor allem aus südlichen und südöstlichen Ländern Europas von erkrankten Tieren eingebracht wurden. Inzwischen tritt die Babesiose jedoch auch bei Tieren auf, die nie im Ausland waren. So scheinen Berlin-Brandenburg ebenso wie Norddeutschland zunehmend gefährdet zu sein. Auch im Südwesten Deutschlands wurden Infektionen nachgewiesen.
Gegen einige der von Zecken übertragenen Erkrankungen gibt es einen Impfschutz. Hunde etwa kann man gegen die Borreliose impfen lassen, für den Menschen gibt es jedoch keinen Impfstoff. Umgekehrt können sich Menschen, die in den genannten Risikogebieten unterwegs sind, gegen FSME impfen lassen, für Tiere gibt es keinen Impfschutz. Ansonsten bieten Prophylaxemaßnahmen gegen Zeckenbefall den besten und oftmals einzigen Schutz. Dazu gehört für den Menschen das Tragen langer Bekleidung. Das Fell von Hund und Katze sollte man regelmäßig, am besten direkt nach dem Spaziergang, nach Zecken absuchen und diese absammeln. Haben sich Zecken schon festgesaugt, sollten sie möglichst schnell sachgerecht, etwa mit einer Zeckenzange, entfernt werden.
Die wichtigste vorbeugende Maßnahme bleibt der Zeckenschutz mit geeigneten, für die betreffende Tierart zugelassenen Tierarzneimitteln. Der Tierarzt kann beraten, welches der Mittel für welches Tier das Beste ist.
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