Während man in der Vergangenheit versuchte, mit Sulfonamiden der
Saugferkelkokzidiose Herr zu werden, steht seit zwei Jahren in Deutschland der neu
entwickelte Wirkstoff Toltrazuril (Baycox 5%, Bayer) zur Verfügung. Toltrazuril tötet
alle intrazellulären Entwicklungsstadien (3), ohne die Fähigkeit des Ferkels zu
beeinträchtigen, eine natürliche lebenslange Immunität gegen Kokzidiose auszubilden (1),
sondern deutlich stimuliert (3). Eine einzige orale Dosis von 1 ml Baycox 5% pro 2,5 kg
Körpergewicht (20 mg Toltrazuril pro Kg KGW) am dritten bis fünften Lebenstag ist
ausreichend, um die Kokzidiose bei Saugferkeln erfolgreich zu bekämpfen. Baycox ist für
die Ferkel gut verträglich. Sieben Tage alte Ferkel zeigen selbst bei einer fünffachen
Überdosierung (100 mg/kg KGW) keinerlei Gesundheitsstörungen (2). Toltrazuril ist mit
allen Kokzidiostatika und Antibiotika, die oral verabreicht werden, kompatibel (4). Baycox
5% (Toltrazuril) orale Suspension ist momentan das einzige registrierte spezifisch wirkende
Produkt für die Kontrolle und Behandlung der durch Isospora suis bedingten Kokzidiose in
Ferkeln.
Baycox 5% bekämpft somit nicht nur die Kokzidiose des Saugferkels, sondern trägt dazu bei, dass die
Absetzer vitaler sind und ihr Verkaufsgewicht schneller erreichen. An den höheren Tagesgewichtszunahmen
und der Ausgeglichenheit der Würfe wird die Wirksamkeit von Baycox 5% überzeugend sichtbar. Das bedeutet
für den Ferkelerzeuger deutlich erhöhte Schweinezüchter signifikante ökonomische Vorteile.
Toltrazuril effektiv
Wie die Abbildung verdeutlicht, ist Baycox 5% extrem effektiv in der Vorbeuge und Behandlung der klinischen Symptome. (+B = mit Baycox behandelt, -U = unbehandelt)
Durch Hygiene absichern
Die Bekämpfung der Saugferkelkokzidiose muss die Stallhygiene einbeziehen. Auch wenn durch
Reinigung und Desinfektion eine Parasitentilgung nicht zu erreichen ist, sind dies doch Maßnahmen,
die, wenn sie sorgfältig ausgeführt werden, präventiv den Infektionsdruck auf die Ferkel erheblich
vermindern und den Therapieerfolg mit Baycox 5% ergänzt. Hierbei ist es zwingend, dass tatsächlich
alle Kotreste entfernt werden und dass abschließend ein auf Kokzidienoozysten wirksames
Desinfektionsmittel entsprechend der Desinfektionsmittelliste der DVG eingesetzt wird. Ebenso muss
eine Kontrolle passiver Vektoren wie Schadnager und Insekten erfolgen. Ziel aller Maßnahmen ist es,
den Infektionsdruck zu reduzieren und so die Infektionskette von Wurf zu Wurf zu durchbrechen
Literatur:
(1) Haberkorn A (1996):
Chemotherapy of human and animal coccidioses: State and perspectives.
Parasitol Res 82(3): 193-199
(2) EMEA, Committee for Veterinary Medicinal Products (1999):
Toltrazuril (Extension to pigs) - Summary Report (2)
European Agency for the Evaluation of Medicinal Products, London (GB); pp 5
(3) Haberkorn A (1996):
Chemotherapy of human and animal coccidioses: State and perspectives.
Parasitol Res 82(3): 193-199
(4) Manger BR (1991):
Anticoccidials. In: Veterinary Applied Pharmacology & Therapeutics
(GC Brander, DM Pugh, RJ Baywater & WL Jenkins, eds) Baillière Tindall, London (UK);
pp 549-552
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