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Der Schlachtviehmarkt im Mai: Fleischabsatz erhält Impulse

(ZMP) – Die Fleischnachfrage konzentriert sich im Mai erfahrungsgemäß auf Grill- und Kurzbratartikel der einzelnen Fleischarten. Sollte das Wetter mitspielen, könnte bereits am ersten Maiwochenende die Grillsaison eingeläutet werden. Zudem sorgen im Mai Familienfeste für eine Nachfragebelebung bei Edelteilen vom Rind. Der Kalbfleischabsatz profitiert zudem von der Spargelsaison. Trotz der positiven Impulse am Fleischmarkt sind für Jungbullen, Schlachtkälber und Schlachtlämmer rückläufige Erlöse nicht auszuschließen. Für Schlachtkühe und Schweine dürften die Notierungen stabil bis fest tendierten.

Notierungen für Jungbullen mit Schwächen

Die Nachfrage nach Jungbullenfleisch dürfte sich im Mai mit zunehmend sommerlichen Temperaturen auf die edlen und edleren Teilstücke konzentrieren. Auf der anderen Seite wird jedoch die Vermarktung der weniger edlen Teilstücke aus dem Vorderviertel Probleme bereiten. Insgesamt könnte die Rindfleischnachfrage daher schwächer ausfallen als zuvor. Gleichzeitig nimmt das Jungbullenangebot dem saisonalen Verlauf folgend deutlich zu. Die Erzeugererlöse für Jungbullen dürften im Mai gegenüber dem Vormonat zurückpendeln, für Tiere der Fleischhandelsklasse R3 ist ein Bundesmittel von 2,62 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht denkbar. Damit würde sich die Notierung am Niveau von 2000 orientieren. Der Vorsprung zum vergleichbaren Vorjahresmonat betrüge rund 25 Cent je Kilogramm. Preisstützend dürfte sich im Mai mit Beginn der Feriensaison die zu erwartende Nachfragebelebung nach Keulenware, Roastbeef und Rumpsteak aus den südlichen Nachbarländern auswirken. Lebendviehausfuhren in Richtung Libanon, die üblicherweise den Jungbullenmarkt entlasten, sind fraglich. Denn die weltpolitische Situation führte in den ersten Aprilwochen zum fast völligen Erliegen der Ausfuhren von Lebendvieh in den Nahen Osten.

Voraussichtlich stabile Schlachtkuhpreise

Das Schlachtkuhangebot dürfte mit dem Beginn des Weideauftriebs deutlich zurückgehen. Infolge des erwarteten kleinen Angebotes werden die Schlachtereien ihre Auszahlungspreise für weibliche Schlachttiere heraufsetzen müssen, um die Abgabebereitschaft der Landwirte zu erhöhen. Zusätzlich wirkt sich voraussichtlich die verstärkte Nachfrage dänischer und französischer Abnehmer von Kuhpistolen aus deutscher Produktion preisstützend auf dem Kuhfleischsektor aus. Andererseits steht Kuhfleisch in Konkurrenz zu vergleichsweise preiswerter Interventionsware, die nach Überlegungen der EU-Kommission im laufenden Jahr kontinuierlich zum Verkauf angeboten werden wird. Die Erlöse für Schlachtkühe der Fleischhandelsklasse O3 werden im Mai voraussichtlich 1,80 Euro je Kilogramm knapp überschreiten, das wären 20 Cent mehr als im Vorjahresmonat.

Schlachtkälbernotierungen deutlich über Vorjahr

Die Kälberschlachtungen gehen im Mai voraussichtlich leicht zurück. Edelteile vom Kalb haben zu Ostern Hochkonjunktur und dürften stabile bis feste Notierungen für Schlachtkälber nach sich ziehen. Nach den Feiertagen nimmt die Kalbfleischnachfrage aber wieder etwas ab. Dieser Rückgang wird sich jedoch in engen Grenzen halten, da mit dem Beginn der Spargelsaison auch Kalbfleisch gefragt ist. Die Erzeugerpreise für Schlachtkälber dürften im Mai voraussichtlich annähend so hoch ausfallen wie im April oder nur leicht darunter liegen. Ein möglicher Preis von rund 4,10 Euro je Kilogramm für pauschal abgerechnete Tiere bliebe aber deutlich unter dem sehr hohen Niveau vom Jahresanfang. Das Vorjahresergebnis würde damit aber kräftig überschritten.

Erzeugerpreise für Schlachtlämmer geben nach

Die Erzeugerpreise für Schlachtlämmer pendeln im Mai voraussichtlich zurück, da Lammfleisch nach Ostern weniger gefragt ist. Das Angebot an Lämmern wird daher gut ausreichen, um den geringeren Bedarf der Schlachtereien zu decken. Seit Jahresbeginn lagen die Notierungen für pauschal abgerechnete Tiere in Deutschland über der 4-Euro-Linie, im Mai werden die Erlöse dieses Niveau wohl nicht mehr erreichen. Der Preisvorsprung zum Vorjahr dürfte aber dennoch 30 bis 40 Cent je Kilogramm Schlachtgewicht betragen.

Positive Aussichten am Schweinemarkt

Das Angebot an Schlachtschweinen wird voraussichtlich etwas kleiner ausfallen als im April. Trotzdem erreichen die Erzeugererlöse wohl kaum das Vorjahresniveau, denn im März und April dieses Jahres sind die Notierungen auf ein unerwartet niedriges Niveau gefallen. Ausschlaggebend für die rückläufigen Preise, nicht nur in Deutschland, sondern auch im benachbarten europäischen Ausland, waren die unerwartet ruhige Nachfrage nach Schweinefleisch und die sehr begrenzten Exportmöglichkeiten nach Russland. Seit dem 1. April war der Handel durch die Vergabe von neuen Importlizenzen sehr eingeschränkt. Es bleibt zu hoffen, dass diese Handelsschwierigkeiten im Mai abgebaut sind und die Exporte wieder an Fahrt gewinnen können. Sollte das Wetter mitspielen, dürften die Grillaktivitäten der Bundesbürger einsetzen und zu einer verstärkten Nachfrage nach grillfähigen Artikeln vom Schwein führen. Zudem dürfte dann die Fleisch verarbeitende Industrie verstärkt Verarbeitungsware zur Herstellung von Grillwürstchen ordern. Aufgrund des vergleichsweise niedrigen Preisniveaus für Schlachtschweine im April erreichen die Notierungen im Mai die Linie von 1,30 Euro je Kilogramm aber voraussichtlich nur mit Mühe. Das wären sechs Cent weniger als im vergleichbaren Vorjahresmonat. An der Warenterminbörse in Hannover war die Preiserwartung Anfang April für den Maikontrakt mit 1,29 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht in etwa auf diesem Niveau.

ZMP-Nachrichten: 18.04.2003 – Monatsvorschau – Deutschland

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