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Parma-Schinken weltweit erfolgreich – (kleine) Schwäche in Deutschland

Parma [top] – Das Geschäftsjahr 2002 stelle sich für das Consorzio del Prosciutto di Parma „befriedigend und von deutlichem Optimismus geprägt“ dar. Der Verband spricht für die Hersteller von Parma-Schinken. Nur Verbandmitglieder können ihren Schinken auch „Parma“-Schinken nennen. 2002 verließen insgesamt 8,8 Millionen Parma-Schinken die Manufakturen in Parma. Das waren knapp 3 Prozent weniger als 2001. Davon gingen etwa 1,5 Millionen (knapp 18 %) auf die Weltmärkte. Dies entspricht einem leichten Zuwachs im Gewicht (+ 1% gleich 106 Tonnen) und einem leichten Rückgang in der Stückzahl von ca. 5.000 Schinken.

Der Verband schätzt das Exportpotential weit höher ein, habe doch „Parma-Schinken“ in vielen Märkten schon heute die führende Position im Segment der luftgetrockneten Schinken inne. Zudem sei „Parma-Schinken“ dort mit Abstand die bekannteste Marke.

Zuwächse in Nordeuropa und Asien

Die Exportmärkte präsentierten sich 2002 unterschiedlich. Die nordeuropäischen Länder, wie Großbritannien, Skandinavien und Holland, konnten mit 20% und mehr einen deutlichen Anstieg im zweistelligen Bereich verzeichnen. Früchte trugen auch die intensiven Exportanstrengungen in Asien, insbesondere in Japan, mit Wachstumsraten von 15 %. Parma-Schinken ist dort Marktführer im Segment der luftgetrockneten Importschinken. Große Erwartungen setzen die Hersteller auf eine zunehmende Öffnung des chinesischen Marktes. Parma-Schinken konnte im vergangenen Jahr erstmals auch in Singapur Fuß fassen.

Verluste in deutschsprachigen Ländern

Die weltweite wirtschaftliche Krise und die schlechte Konjunktur wirkten sich vor allem auf den Absatz in den deutschsprachigen Ländern aus. In Deutschland, mit einem Exportanteil von 20 Prozent der zweitwichtigste Auslandsmarkt, wurden in 2002 ca. 312.000 Parma-Schinken verkauft, was einem Rückgang von rund 13 Prozent entspricht. Dieses Ergebnis kommentierte ein Sprecher des Verbandes mit Gelassenheit. Das Consorzio blicke optimistisch in die Zukunft, denn bereits in der Vergangenheit habe es schon Marktschwankungen bis zu 10 Prozent gegeben. „Parma-Schinken wird immer eine der ausländischen Lieblingsdelikatessen der Deutschen bleiben“, so die Einschätzung des Verbandes.

Im Segment der vorgeschnittenen und abgepackten Ware wurden 2002 über 21 Millionen Einheiten abgesetzt und damit ein genereller Zuwachs von 10 % erzielt. Der weltweite Aufwärtstrend konnte in den ersten drei Monaten 2003 mit einem Nachfrageplus von fast 19 % nochmals deutlich bestätigt werden. Vorgeschnittene Ware ist stark im Export. Über 75 % (16.220.000 Einheiten) wurden 2002 außerhalb Italiens vermarktet. Nach Deutschland gingen im vergangenen Jahr ca. 1,5 Millionen Päckchen. Von Januar bis März 2003 konnte bereits ein deutliches Plus von 8 % erzielt werden.

Vergleich zu Serrano-Schinken

Gerade beim Blick auf die vorgeschnittene Ware kann auch ein Grund für den Marktrückgang gesehen werden. Aldi-Süd hat im September 2002 insgesamt 71 to geschnittenen Serrano-Schinken aus Spanien verkauft. Damit hat nur Aldi in halb Deutschland in einem Monat 710.000 Packungen hochwertigen Schinken für 1,89 Euro je 100 g abgesetzt, also in Packungen gerechnet fast die 50 % der Menge die die Italiener in Gesamt-Deutschland erreicht haben. Da Parma-Schinken in der Regel eher in 80 g Packungen angeboten wird, relativieren sich die Parma-Zahlen noch weiter.

Autor: Thomas Pröller

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