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Alarm: Weltweite Getreideerzeugung bleibt hinter Verbrauch zurück

Hannover (lme) – In der weltweiten Versorgungsbilanz für Getreide klafft eine immer größere Lücke. Im Wirtschaftsjahr 1998/99 übertraf die weltweite Getreideproduktion mit 1,9 Milliarden Tonnen (t) noch den Verbrauch von 1,88 Milliarden t, zitiert der Landvolk-Pressedienst eine Statistik der FAO. Im darauf folgenden Wirtschaftsjahr war die Welt-Versorgungsbilanz für Getreide annähernd im Gleichgewicht, einer Produktion von 1,888 Milliarden t stand ein Verbrauch von 1,894 Milliarden t gegenüber. Seitdem überschreitet der internationale Getreidebedarf die Erzeugung und die restliche Nachfrage muss aus Lagerbeständen gedeckt werden. So wurden im Wirtschaftsjahr 2000/01 weltweit 1,86 Milliarden t produziert, insgesamt aber 1,92 Milliarden t Getreide verbraucht. In 2001/02 stieg die Getreideproduktion zwar auf 1,90 Milliarden t an, konnte aber mit der Verbrauchssteigerung auf 1,95 Milliarden t nicht mithalten. Im laufenden Wirtschaftsjahr 2002/03 soll der Verbrauch zwar geringfügig sinken, mit 1,947 Milliarden t jedoch die Getreideproduktion von 1,83 Milliarden t ebenfalls überschreiten. Auch für das Wirtschaftsjahr 2003/04 rechnen Marktexperten trotz einer Produktionsausweitung auf 1,89 Milliarden t mit einer Versorgungslücke und dementsprechend bereits im fünften Jahr hintereinander mit einem Abbau der globalen Getreidevorräte.

Weltweit ist insbesondere Weizen begehrt. Weist die FAO für 2001/02 noch einen Verbrauch von 609,3 Millionen t Weizen aus, sollen es im laufenden Wirtschaftsjahr bereits 619,9 Millionen t sein. Das Weizenaufkommen wird demgegenüber auf 571 Millionen t geschätzt, das wären 2,7 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Fachleute begründen den steigenden Verbrauch unter anderem mit der zunehmenden Verfütterung von qualitativ minderwertigem und derzeit relativ kostengünstigem Weizen, der beispielsweise in Australien, Kanada und der EU anstelle der klassischen Futtergetreidearten eingesetzt wird. Außerdem werden in vielen Ländern traditionelle Getreidearten, wie beispielsweise Reis zunehmend durch Weizen ersetzt. Insgesamt werden rund 432 Millionen t Weizen für die Nahrungsmittelproduktion verwendet, 105 Millionen t werden über den Futtertrog veredelt und der Rest entfällt auf die industrielle Verwertung und auf Saatgut. Vor allem die traditionellen Exportländer werden durch den steigenden Verbrauch ihre Weizenvorräte abbauen. So sollen die Reserven der klassischen Lieferanten USA, Kanada, Australien, Argentinien und der EU bis zum Ende der Saison 2002/03 auf 34 Millionen t zurückgehen. Das wäre der niedrigste Stand seit Mitte der neunziger Jahre.

Lesen Sie auch den Beitrag: „Welternährung: mehr als nur eine Schale Reis

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