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Untersuchungsergebnisse zu 3-Monochlorpropandiol

Stuttgart (lme) – In einer landesweiten Aktion der baden-württembergischen Lebensmittelüberwachung wurden 50 Sojasoßen und 149 weitere Lebensmittel wie Brot und Toast auf die gesundheitlich bedenkliche Substanz 3-Monochlorpropandiol (3-MCPD) untersucht. „Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass ein ähnliches Vorgehen wie bei Acrylamid angezeigt ist“, stellte dazu der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Willi Stächele MdL, am Montag (12. Mai) in Stuttgart bei der Vorstellung der aktuellen 3-MCPD-Untersuchungsergebnisse fest. 3-MCPD gilt als Leitsubstanz für eine Reihe unerwünschter Verunreinigungen, den sogenannten Chlorpropanolen. Im Tierversuch wurden krebserregende Wirkungen beobachtet, manche Chlorpropanole werden direkt als krebserregend und keimschädigend eingestuft. Hohe Gehalte des kritischen Stoffes wurden vor allem in sehr dunkler Brotkruste und dunkelbraun geröstetem Toastbrot gemessen. „Dass diese Substanz auch in Grundnahrungsmitteln wie Brot enthalten ist, erfordert weiteres Handeln. Der wissenschaftliche Nachweis erfordert nun im Sinne des bestmöglichen Verbraucherschutzes eine Gegenstrategie“, sagte Verbraucherschutzminister Stächele. In einem Bericht der Untersuchungsergebnisse an Bundesministerin Renate Künast weist Stächele darauf hin, dass wie seinerzeit beim Acrylamid-Problem Handlungsbedarf für ein unter den Ländern und dem Bund abgestimmtes koordiniertes Vorgehen bestehe. Stächele empfiehlt den Bundesbehörden, alle vorliegenden Erkenntnisse zusammenzutragen und den Sachverhalt umgehend durch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bewerten zu lassen. Es wird gefordert, bereits jetzt alle verfügbaren Möglichkeiten auszuschöpfen, um die Belastung der im Handel befindlichen Lebensmittel mit 3-MCPD zu minimieren. So sollten baldmöglichst vorläufige Richtwerte für maximale 3-MCPD-Gehalte in Lebensmitteln festgelegt werden. Darüber hinaus bot der baden-württembergische Minister an, den Bund beim weiteren Vorgehen auch durch aktuelle, vertiefende Erkenntnisse aus dem laufenden baden-württembergischen Untersuchungsprogramm zu unterstützen. Der wissenschaftliche Lebensmittelausschuss der Europäischen Kommission (SCF) kommt zu dem Schluss, dass vorerst eine tägliche Aufnahme von 2 µg/kg Körpergewicht 3-MCPD tolerierbar ist. Bei einer 70 kg schweren Person entspricht dies 140 µg. Auch bei Verzehr von besonders belastetem Brot wird dieser Wert kaum überschritten. Trotzdem rät Ernährungsminister Willi Stächele den Verbrauchern aus Vorsorgegründen bis zu einer abschließenden gesundheitlichen Bewertung den Verzehr sehr dunkler Brotkruste und dunkelbraun geröstetem Toastbrot einzuschränken. Die Untersuchungsergebnisse der Lebensmittelchemiker aus den Chemischen und Veterinäruntersuchungsämtern (CVUA) Karlsruhe und Stuttgart zeigen bei Sojasoßen geringere Werte als in den vergangenen Jahren. Von 50 Proben Sojasoße aus dem Einzel- und Großhandel sowie aus Gaststätten war nur bei vier Proben eine Höchstwertüberschreitung des seit 05. April 2002 gültigen Wertes von 20 µg/kg festzustellen. Der höchste Wert lag in diesem Jahr bei 31 µg/kg und damit weit unter früheren Spitzenwerten von 69 000 µg/kg. Nachdem in einer britischen Studie 2001 über 3-MCPD in Brot, Käse und anderen Lebensmitteln berichtet wurde, hat die Lebensmittelüberwachung in Baden-Württemberg weitere 149 Lebensmittelproben wie Brot und Toastbrot auf 3-MCPD untersucht. Dabei wurden in der Brotrinde und in Toastbroten einzelne Spitzenwerte mit über 400 µg/kg festgestellt. Die Lebensmittelchemiker haben auch festgestellt, dass die 3-MCPD-Gehalte vom Bräunungsgrad und vom Fettgehalt abhängen. Je fettreicher der Teig und je dunkler die Brotkruste desto mehr 3-MCPD wird auf der gebräunten Oberfläche gebildet.

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