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Dioxin in Futtermitteln aus den Niederlanden

Berlin (aho/lme) – Die Niederländischen Behörden haben am Dienstag, den 3. November über das Europäische Schnellwarnsystem über Dioxinbelastungen in Futtermitteln aus einem niederländischen Unternehmen informiert. In dem Unternehmen, das Kartoffelprodukte (z.B. Pommes Frites) herstellt, wurde ein dioxinhaltiges Tonmineral Kaolinit aus Deutschland als Hilfsstoff zum Sortieren von Kartoffeln eingesetzt. Die Behörden in den Niederlanden gehen davon aus, dass die als Futtermittel abgegebenen Nebenerzeugnisse (z.B. aussortierte Kartoffeln, Kartoffelschalen, Kartoffelstücke) den belasteten Hilfsstoff Kaolinit enthalten. In den Niederlanden wurden nach jetzigen Erkenntnissen 162 Betriebe beliefert, acht in Belgien und drei Mastbetriebe in Deutschland (Nordrhein-Westfalen). Die Betriebe wurden von den zuständigen Behörden gesperrt, sodass gegenwärtig keine Lebensmittel aus diesen Betrieben auf den Markt gelangen. Bereits am 1. November haben die niederländischen Behörden über die Feststellung von erhöhten Dioxingehalten in Milch berichtet. Von den 70 Proben lag eine über dem Grenzwert. Daraufhin wurde die Ursachenermittlung eingeleitet, die jetzt zur Aufdeckung der Futtermittelbelastung geführt haben. Von den im niederländischen Unternehmen hergestellten Kartoffelprodukten geht nach Angabe der niederländischen Behörden keine Gefahr aus, da technologisch die Dioxinbelastung auf die Nebenprodukte, sprich die Futtermittel, beschränkt sei. Sowohl die EU-Kommission als auch das BMVEL haben die niederländischen Behörden dringend gebeten, zu klären, ob weitere Betriebe als die bisher bekannten Betriebe belastetes Futtermittel erhalten haben. Darüber hinaus muss sehr schnell geklärt werden, ob in der Vergangenheit dioxinbelastete Milch oder dioxinbelastetes Fleisch aus den Niederlanden auf den Markt gelangt ist. Die Aufklärung der Ursachen ist noch nicht abgeschlossen. Fest steht aber, dass nach den futtermittelrechtlichen Bestimmungen Futtermittel so weit wie technisch möglich frei von bei der Herstellung der Futtermittel eingesetzten Hilfsstoffen – z.B. Kaolinit – sein müssen. Es muss hier auch geklärt werden , ob die Bestimmungen über verbotene Ausgangserzeugnisse beachtet wurden.

Alexander Müller, Staatssekretär im BMVEL erklärt dazu: „Wieder einmal sind unsachgemäß hergestellte Futtermittel Ausgangspunkt für ein Lebensmittelproblem. Auch wenn auf eine akute Gesundheitsgefahr zur Zeit keine Hinweise vorliegen: Dioxine haben weder in Futtermitteln noch in Lebensmitteln etwas zu suchen. Die niederländischen Behörden sind gefordert, diesen Fall streng zu ahnden. Darüber hinaus zeigt sich, wie wichtig eine Positivliste für Futtermittel ist, wie sie von uns seit Jahren in Brüssel gefordert wird. Es muss ausgeschlossen werden, dass durch mangelnde Sorgfalt Schadstoffe in die Lebensmittelkette gelangen. Dafür ist eine abschließende Liste von zulässigen Futtermitteln und die Risikobewertung der Herstellungsverfahren auch für Nebenerzeugnisse aus der Lebensmittelproduktion erforderlich.“

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