Eschborn (aho/lme) – Die McCain GmbH nimmt zu den Vorgängen um Dioxin-belastete Futtermittel aus der MaCain-Kartoffelverarbeitung Stellung:

Wann hat McCain von einer Verunreinigung mit Dioxin erfahren?

Die Kartoffelprodukte von McCain sind einwandfrei. Dies haben Untersuchungen ergeben, die die niederländischen Behörden und McCain Holland veranlasst haben. Auch das Bundesministerium für Verbraucherschutz hat in ihrer Pressemitteilung vom 4. November festgehalten, von den Kartoffelprodukten gehe keine Gefahr aus. Richtig ist, dass Nebenprodukte, die als Futtermittel weiterverarbeitet werden, eine Dioxinbelastung aufweisen. Am 3. November 2004 haben Laboruntersuchungen die Ursache dieser Verunreinigung in einem dioxinhaltigen Kaolin-Ton, der als Trennhilfsmittel in der Sortieranlage verwendet wird, festgestellt. Am selben Tag haben die niederländischen Behörden diese Information veröffentlicht und im Rahmen des Europäischen Schnellwarnsystems an ihre Kollegen in den anderen EU-Ländern weitergeleitet.

Wie und warum wird Kaolin-Ton bei McCain eingesetzt?

Kaolin-Ton wird ausschließlich in der Sortieranlage ( Vorstufe der Produktion von Kartoffelprodukten) eingesetzt. Dieses Trennhilfsmittel wird zum Aussortieren von zur Produktion ungeeigneten Kartoffeln verwendet. Das Aussortieren erfolgt durch ein Wasserbad, in dem Kaolin-Ton beigemischt ist. Dieser ermöglicht, dass ungeeignete Kartoffeln an der Wasseroberfläche bleiben und somit aussortiert werden.

Der Lieferant des dioxinhaltigen Kaolin-Tons aus Rheinland-Pfalz behauptet, sein Produkt sei in Ordnung. Wer übernimmt die Verantwortung für die Reinheit des eingesetzten Tons?

McCain versteht sich als verantwortungsvolles Unternehmen und handelt entsprechend. In der gegenwärtigen Situation arbeitet McCain mit den niederländischen und den deutschen Behörden eng zusammen, um die Ursachen der eingetretenen Verunreinigung zu klären und zu beseitigen. Die Produktionsabläufe in den Betrieben von McCain werden nach strengen Qualitätsstandards ständig überwacht, die Werke selbst sind zertifiziert.

Der Lieferant des Kaolin-Tons hat zugesichert, dass seine Produkte für das Kartoffeltrennverfahren geeignet waren und dass die Produkte keine überhöhten Dioxinwerte aufweisen. Die in Zusammenarbeit mit den niederländischen Behörden veranlassten Untersuchungen haben leider ergeben, dass Proben dieses Tons doch erhöhte Dioxinwerte aufweisen.

Das Qualitätsniveau der Werke von McCain wird regelmäßig geprüft. Zuletzt am 4. November wurden die Betriebsstätten von McCain in Lelystad und Hoofddorp in den Niederlanden einer Prüfung durch die niederländische Futtermittelvereinigung unterzogen. Die Kontrolle durch einen unabhängigen Prüfer bestätigte, dass das Nahrungsmittelsicherheitssystem und die Qualitätskontrollen in den Werken in Ordnung und funktionstüchtig sind.

Setzt McCain weiterhin Kaolin-Ton als Trennhilfsmittel ein?

Nein, McCain hat bereits am letzten Wochenende (also, am Wochenende vom 30.-31. Oktober 2004) die Verwendung dieses Tons aus Vorsorge ausgesetzt. Statt dessen wird ein Salzlösungstrennverfahren verwendet.

Der Niederländische Agrarminister meint, auch Pommes-Frites weisen „leicht erhöhte“ Dioxin-Werte auf. Wie ist diese Aussage im Einklang mit Ihrer Behauptung zu bringen, Ihre Produkte seien „einwandfrei“?

Die Kartoffelprodukte von McCain sind einwandfrei und weisen keine erhöhten Dioxin-Werte auf. Eine von McCain veranlasste Analyse von 28 Proben von McCain Kartoffelprodukten für den Zeitraum vom 13. September 2004 bis 22. Oktober 2004 hat ergeben, dass keine messbaren Dioxin-Werte in unseren Produkten zu verzeichnen sind, oder nur Werte, die erheblich unterhalb dem von der Europäischen Union festgelegten Auslöserwert liegen.

Es ist dabei zu berücksichtigen, dass Dioxin in der Umwelt natürlich vorkommt. Dementsprechend sind zumindest Spurelemente von Dioxin in vielen täglichen Produkten festzustellen. Zum Beispiel: die üblichen in Gemüse enthaltenen Dioxin-Werte übersteigen gewöhnlich um ein vielfaches die Werte, die in McCain-Produkten ermittelt wurden.