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Katzenparasit Toxoplasma kann für Schizophrenie verantwortlich sein

Silver Spring (aho/lme) – Seit vielen Jahren weisen Wissenschaftler auf den Zusammenhang zwischen einer Infektion mit dem Katzenparasiten Toxoplasma gondii beim Menschen und schweren psychischen Erkrankungen auf. Gleichzeitig mahnen sie, Schweinebestände von diesem Parasiten frei zu machen, um eine Infektion des Menschen über Schweinefleisch zu minimieren.

Wie Wissenschaftler vom “Walter Reed Army Institute of Research“ (WRAIR) im „American Journal of Psychiatry“ berichten, erhöht eine Infektion mit Toxoplasma das Risiko für Schizophrenie deutlich. Für die Untersuchung wurden Blutproben von 180 Soldaten untersucht, die wegen Schizophrenie stationär behandelt und aus dem Dienst entlassen worden waren. Als Vergleichpersonen dienten nicht aus dem Dienst entlassene Soldaten.

Die Wissenschaftler wollen jetzt Psychiatriepatienten gezielt gegen Toxoplasmose behandeln.

Hintergrund

Katzen scheiden den Parasiten mit dem Kot aus. Menschen können sich so z.B. beim Reinigen der Katzentoilette, über kotverschmutzte Rohkost oder bei Gartenarbeiten infizieren. Gelegentlich wird der Parasit auch in rohem Schweinefleisch gefunden, so dass auch eine Infektion durch den Verzehr von z.B. rohem Hackfleisch erfolgen kann. Ebenso in Fleisch von Freilandgeflügel und Schaffleisch.

Auch unter Menschen ist der Toxoplasma-Parasit weit verbreitet. Eine besondere Bedeutung besitzt die Infektion für Schwangere, da bei einer Erstinfektion während der Schwangerschaft eine Übertragung der Parasiten auf das ungeborene Kind möglich ist. Kommt es danach nicht zu einem Abort (Fehlgeburt) oder einer Totgeburt, so kann das Erscheinungsbild der vorgeburtlichen Toxoplasma-Infektion beim Neugeborenen von den seltenen schweren Schäden bis zu subklinischen, zunächst nur serologisch (im Bluttest) nachweisbaren, Infektionen reichen. Bei klinisch nicht feststellbaren Infektionen können sich jedoch nach vielen Monaten oder Jahren Schäden einstellen, die besonders das Zentralnervensystem (psychomentale Retardierung) und die Augen (Retinochorioiditis, Erblindung) betreffen. Bei Kindern konnte ein Zusammenhang zwischen Hyperaktivität, niederem Intelligenzquotienten und hohen Toxoplasmawerten festgestellt werden.

Bei Katzen und Menschen sind Herzmuskelentzündungen durch Toxoplasma gondii dokumentiert.

Niebuhr DW, Millikan AM, Cowan DN, Yolken R, Li Y, Weber NS.
Selected infectious agents and risk of schizophrenia among U.S. military personnel.
Am J Psychiatry. 2008 Jan; 165(1):99-106.

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