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Agrarministerium Hannover informiert über weitere Ergebnisse zur Dioxinproblematik

Hannover (lme) – Weitere Untersuchungen und deren Anfangsbewertungen von Aufwuchs, Boden, Sedimenten und Luft im Bereich der Ems auf Dioxinen und PCB ergeben nachch Angaben des Agrarministeriums in Hannover derzeit folgendes Bild:

Die Lebensmittel sind nach Angaben des Agrarministeriums in Hannover aufgrund der bereits getroffenen Maßnahmen sicher.
Konkrete Aussagen zu den Ursachen der Belastung können nach derzeitigem Kenntnisstand nicht getroffen werden.
Insbesondere ist zurzeit kein verifizierbarer Zusammenhang der Belastung von Aufwuchsproben mit Belastungen in Luft, Boden oder Wasser erkennbar.
Bei der Belastung mit dl-PCB ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein allgemeines Umweltproblem gegeben. Soweit Einzelursachen nicht identifizierbar sind, gilt bei Dioxinbelastungen das Gleiche.
Die ubiquitäre Belastungstendenz bei Schaflebern betrifft vermutlich ebenfalls nicht nur Niedersachsen.
Niedersachsen hat eine bundesweite Herangehensweise an diese und vergleichbare Problematiken initiiert.
Eine erste Bund-/Länder – Besprechung hierzu findet noch im Februar 2009 im Bundesumweltministerium statt. Neben der allgemeinen Erörterung der Sachlage strebt Niedersachsen an, dass ein hier vorbereiteter bundesweiter Ãœberwachungsplan für Schaflebern vereinbart wird.
Differenziert angelegte Forschungsprojekte sind erforderlich, um die vorhandenen, vor allem in Niedersachsen gewonnenen Erkenntnisse und die sich daraus ergebenden Fragestellungen zielführend aufzuarbeiten.
Dazu ist eine aktive Beteiligung der Fachbehörden des Bundes und der anderen Länder sowie die der universitären Ebene erforderlich. Zwingend notwendig ist dabei aus niedersächsischer Sicht auch die Einbeziehung der Europäischen Kommission und der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit.

Dieses Resümee zog Staatssekretär Friedrich-Otto Ripke aus dem niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung in einem informellen Gespräch mit der Verantwortungsgemeinschaft Ems. Diesen Kreis aus Vertretern der Landwirtschaft, Untersuchungsämtern, Überwachungsbehörden und Abgeordneten des niedersächsischen Landtags hatte Staatsekretär Ripke ins Leben gerufen, um ein koordiniertes Handeln hinsichtlich der Dioxin- und dl-PCB- Problematik an der Ems sicherzustellen.
Im Rahmen der Besprechung stellten die beteiligten Untersuchungseinrichtungen ihre Ergebnisse vor.

Zusammenfassend ergibt sich folgendes Bild:

Die Schadstoffkonzentrationsmessungen der Luft ergaben hinsichtlich der Dioxine und dl-PCB keine Auffälligkeiten
Zum jetzigen Zeitpunkt können auf Grundlage der Erkenntnisse noch keine belastbaren Erklärungsansätze für die Schadstoffgehalte in den Grasproben identifiziert werden. Die Frage nach den Ursachen der Futtermittelkontaminationen kann derzeit weiterhin nicht schlüssig beantwortet werden. Die Futtermittelprüfer hatten nicht nur im Überschwemmungsgebiet der Ems sondern auch im Innendeichbereich belastete Grasproben gezogen.
Die Ergebnisse der Untersuchungen von Schwebstoffen, Sedimenten und Böden einerseits sowie Weidegras-Aufwuchs andererseits lassen nach derzeitigem Kenntnisstand über das Verhalten von PCBs in der Umwelt den widerspruchsfreien Nachweis, dass die festgestellte Belastung der Futtermittel über den Transferpfad Wasser-Boden/Sediment-Pflanze erfolgt, nicht zu.

Daher ist in weiteren Untersuchungen zu überprüfen, ob die beobachteten Kontaminationseffekte bei den Futtermitteln durch bisher nicht bekannte Mechanismen bedingt werden. Auch ein möglicher Kontaminationsbeitrag über die anderen Transferpfade kann nicht ausgeschlossen werden und ist in weitere Untersuchungen einzubeziehen.
Im Bezug auf den Boden ergibt sich aus den vorliegenden Untersuchungsergebnissen hinsichtlich der Dioxine/Furane kein unmittelbarer ordnungsrechtlicher Handlungsbedarf. Die Werte liegen eindeutig nicht im Bereich des Verdachts einer schädlichen Bodenveränderung.
Aus den vorliegenden Daten ergeben sich keine Hinweise auf punktuelle Emissionsquellen.

Die Fachleute der zuständigen Untersuchungsämter gingen auch auf die Probenuntersuchungen im Zusammenhang mit dem Emsstau vom 27. bis 29.09.2009 ein. Damals wurden je vier Aufwuchsproben vor und nach dem Stau an unterschiedlichen Stellen entlang der Ems entnommen. An der gleichen Stelle wurden Boden und Sediment genommen.

Das Ergebnis zeigt:

Alle vier Proben zeigen eine Belastungszunahme nach der Überwässerung. Allerdings lagen drei dieser vier Proben bereits vor dem Stau über den Höchstgehalten der Summe aus Dioxinen und dl-PCB.
Aufgrund der Ergebnisse der Boden- und Sedimentuntersuchungen ist derzeit kein Rückschluss auf die Belastung des Aufwuchses zu ziehen.
Die Dioxin und dl-PCB Werte in Boden- und Sedimentproben sind unkritisch.
Die Kongenerenmuster sind im Boden und in den Sedimenten identisch. Sie weichen aber nach ersten Untersuchungen von den Kongenerenmustern im Aufwuchs ab.
Das Dioxin:dl-PCB Verhältnis ist im Boden und in den Sedimenten identisch (mehr Dioxin als dl-PCB). Im Aufwuches ist das Verhältnis umgekehrt (mehr dl-PCB als Dioxin).

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