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Österreich: Fäkalbakterien und Eitererreger auf dem Grill

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Linz (lme) – In Österreich ist die Qualität von fertig gewürztem oder mariniertem Fleisch alarmierend schlecht. Beim Grillfleisch-Test der Arbeiterkammer Oberösterreich wurden sechs von 21 Proben als gesundheitsschädlich bewertet, insgesamt mehr als die Hälfte der Proben war nicht mehr für den menschlichen Verzehr geeignet.

In neun Filialen großer Lebensmittelhändler (Billa, Hofer, Maximarkt, Penny, Interspar, Lidl, Pro Kaufland, Merkur) wurden insgesamt 21 Stichproben gezogen. Es handelte sich um mariniertes Schweine- und Rindfleisch sowie gewürzte Geflügelteile und Cevapcici. Die Proben wurden unter Einhaltung der Kühlkette in das Labor der Belan Ziviltechniker-GmbH gebracht und dort mikrobiologisch, sensorisch und chemisch analysiert. Zur Beurteilung wurde das Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz herangezogen.

Hygienische Mängel

Schwerwiegende hygienische Mängel bei der Verarbeitung bzw. Verpackung gelten als Hauptbeanstandungsgrund:

– Salmonellen konnten in sechs von 21 Proben nachgewiesen werden. Salmonellen sind die häufigsten Verursacher von Darm-infektionen. Besonders gefährdet sind Kleinkinder, Senioren und Kranke.

– Staphylokokken zeigen sich in der Untersuchung auch als pro-blematisch. Diese Keime können über Nasen-Rachenschleim-häute auf Lebensmittel gelangen und stellen neben Salmonellen die häufigste Ursache für Lebensmittelvergiftungen dar.

– Indikatorkeime für die fäkale Verschmutzung wie Enterobakterien bzw. E. coli, deren natürlicher Lebensraum der Dickdarm von Mensch und Tier ist, wurden bei einem Großteil der beanstandeten Proben gefunden. Bei einer Probe wurde der Grenzwert für Enterobakterien sogar um das 380-Fache überschritten!

– Pseudomonaden, die als Hauptverderbserreger von Fleisch gelten, sind zusätzlich als Beanstandungsgrund zu nennen.

AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer präsentierte anlässlich einer Pressekonferenz die Ergebnisse: „Was wir hier gesehen haben, ist zum Teil nicht nur unappetitlich, sondern sogar gefährlich. Die Lebensmittelhändler sollten die hohe Qualität, die sie in der Werbung anpreisen, auch tatsächlich anbieten.“

Beim Hühnerfleisch war nur eine von sechs Proben einwandfrei. Vier waren mit Salmonellen verseucht und daher gesundheitsschädlich, eine wurde wegen Hygienemängel als wertgemindert eingestuft. Vorsicht ist auch bei Cevapcici geboten. Hier waren zwei von fünf Proben gesundheitsschädlich, zwei waren nicht mehr für den menschlichen Verzehr geeignet, nur eine Probe war einwandfrei. Etwas besser waren die Ergebnisse beim Rind- und Schweinefleisch. Von insgesamt acht Schweinefleischproben war immerhin die Hälfte einwandfrei, eine wurde als wertgemindert eingestuft, drei waren wegen Hygienemängel nicht mehr für den menschlichen Verzehr geeignet. Von zwei Rindfleischproben war eine einwandfrei und eine nicht mehr genusstauglich. Besonders unappetitlich: Bei einer Probe wurde der Grenzwert für Enterobakterien (Indikatorkeime für die fäkale Verschmutzung) um das 380-Fache überschritten!

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