FAO: Globale Fleischproduktion muss sich bis 2050 verdoppeln
Rom (aho/lme) – Der Fleischbedarf nimmt weltweit stetig zu. Die Fleischproduktion muss deshalb in den kommenden 40 Jahren mehr als verdoppelt werden. Dazu muss die Fleischproduktion von heute 228 auf 463 Millionen Tonnen steigen, teilte die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) der UNO am Donnerstag in ihrem Jahresbericht mit.
Um dies zu erreichen, bedarf es großer Investitionen in der Tierzucht. Die Viehwirtschaft ist nach Angaben der FAO einer der am schnellsten wachsenden landwirtschaftlichen Sektoren und trägt zu 40 Prozent zur Wertschöpfung in der globalen Agrarproduktion bei. Statt der heute eineinhalb Milliarden wird die Zahl der Rinder in 40 Jahren 2,6 Milliarden steigen, schätzt die FAO. Die Zahl der Schafe und Ziegen steigt um eine Milliarde auf 2,7 Milliarden. Bei der Steigerung der Fleischproduktion müssen die negativen Auswirkungen der Tierhaltung auf Wasser, Böden, Wälder und die Artenvielfalt verringert werden, so die Weltorganisation.
Vor allem in den Schwellenländern sorgen steigende Einkommen, das Bevölkerungswachstum und die Verstädterung für eine wachsende Nachfrage nach Fleisch. In den Entwicklungsländern hat sich der Fleischkonsum zwischen 1980 und 2005 auf 30,9 Kilo pro Person im Jahr mehr als verdoppelt. In China vervierfachte sich der Verbrauch sogar auf je 59,5 Kilo. In den Industrieländern stieg der Fleischkonsum leicht. Ein Deutscher verbraucht der FAO-Statistik zufolge 83,3 Kilogramm und liegt damit etwa im Durchschnitt der Industrienationen. Die Tierhaltung hat zur Zeit einen Anteil von 40 Prozent an der weltweiten landwirtschaftlichen Produktion und stellt das größte Wachstumsfeld dar. Rund eine Milliarde Menschen lebt von der Viehzucht, so die FAO.
Die FAO forderte gleichzeitig die reichsten Industriestaaten dringend auf, ihre Milliardenzusagen für Lebensmittelhilfen an ärmste Länder einzuhalten. Bei ihrem Gipfel im Juli 2009 im italienischen Aquila hätten die G-8-Staaten – USA, Kanada, Russland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Deutschland und Japan – insgesamt 20 Milliarden Dollar an Unterstützung versprochen, die bislang nicht eingetroffen sind, klagte FAO-Direktor Jacques Diouf am Donnerstag in Rom.