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Listerien in österreichischem Käse: Auch Rheinland-Pfälzer erkrankt

Koblenz (lme) – Auch in Rheinland-Pfalz ist offenbar ein Mensch nach dem Genuss von österreichischem Sauermilchkäse an Listeriose erkrankt. Bei einem Mann aus dem Kreis Alzey-Worms wurde derselbe Erreger nachgewiesen, mit dem sich mindestens 16 Menschen in Österreich und Deutschland infiziert haben. Der 67-jährige Rheinland-Pfälzer wird in einer Klinik behandelt und befindet sich nach Mitteilung des zuständigen Gesundheitsamtes auf dem Weg der Besserung. Das teilte jetzt das Landesuntersuchungsamt in Koblenz mit.

Der kontaminierte Käse wurde in Deutschland ausschließlich für die Handelskette Lidl produziert. Der Discounter hat die Sorten „Reinhardshof Harzer Käse 200 g“ und „Reinhardshof Bauernkäse mit Edelschimmel 200 g“ des österreichischen Herstellers Prolactal im Januar zurückgerufen. In dem Käse war eine hohe Konzentration an Listeria monocytogenes nachgewiesen worden. Listerien können grippeähnliche Symptome und gelegentlich auch Durchfall auslösen. In seltenen Fällen – insbesondere bei Risikogruppen wie Säuglingen, Schwangeren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem – kann es zu schweren Krankheitsverläufen bis hin zu Todesfällen kommen.
Listerien sind in der Natur weit verbreitet und kommen vor allem bei rohen Lebensmitteln vor, zum Beispiel Rohmilchkäse oder Räucherfisch. Sauermilchkäse wie der aus Österreich wird zwar aus erhitzter Milch hergestellt, bietet Listerien, die nach dem Erhitzen der Milch in den Käse gelangen, aber besonders gute Wachstumsbedingungen.
Da die Bakterien auch bei Kühlschranktemperaturen langsam weiter wachsen, können sich Listerien während der Haltbarkeitsfrist weiter vermehren. Zuverlässig abgetötet werden sie nur beim Kochen oder Braten.

Dank der deutlichen hygienischen und technologischen Fortschritte bei der Lebensmittelherstellung sind Listerien in Lebensmitteln inzwischen eher selten geworden. Im Landesuntersuchungsamt wurden 2009 etwa 2500 Lebensmittelproben auf Listerien untersucht. In 45 Proben wurde zwar Listeria monocytogenes nachgewiesen. Die Menge war jedoch in nur in einer einzigen Probe „Graved Lachs“ aus dem Handel so hoch, dass der Verzehr hätte krank machen können. Alle 76 untersuchten Käse waren frei von Listerien.

Die allgemeinen Hygieneregeln im Umgang mit Lebensmitteln können helfen, das Restrisiko vor allem für Risikogruppen so gering wie möglich zu halten. Das Landesuntersuchungsamt empfiehlt daher allen Verbraucherinnen und Verbrauchern:

Fleisch- und Fischgerichte sollten immer vollständig durchgegart werden

Schwangere und Menschen mit geschwächter Abwehr sollten zusätzlich auf den Genuss von Rohmilchweichkäse verzichten und auch bei anderen Käsesorten die Käserinde nicht mit essen.

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