Lebensmittel - Markt - Ernährung®
Lebensmittel - Markt - Ernährung
  

powered by ...

„Markt“ deckt Fleischskandal auf: Geklebter Rohschinken – geleimte Verbraucher

Hamburg (ots) – Nach Recherchen des Wirtschafts- und
Verbrauchermagazins „Markt“ im NDR Fernsehen (Sendung: Montag, 12.
April, 20.15 Uhr) verheimlichen deutsche Hersteller von Lachs-, Nuss-
und luftgetrocknetem Schinken ihren KĂ€ufern ein wesentliches Detail:
Sie haben einen Weg gefunden, kleine Teile rohes Fleisch zu großen
StĂŒcken zu verkleben. FĂŒr den Verbraucher ist das Klebefleisch nicht
zu erkennen. Da ein entsprechender Hinweis auf der Verpackung fehlt,
wird er getÀuscht. Damit bewegen sich die Hersteller derzeit in einer
rechtlichen Grauzone.

Sie nennen ihre Produkte gerne „köstlich“, bezeichnen sie als
„SpitzenqualitĂ€t“ oder „Delikatess“-Rohschinken. In Wirklichkeit
steckt oftmals Klebefleisch in der Verpackung – dies hat eine
Untersuchung in einem akkreditierten Laboratorium im Auftrag von
„Markt“ ergeben. Eine Möglichkeit, geklebten Rohschinken
herzustellen, ist die Behandlung kleinerer Fleischteile mit dem Enzym
Transglutaminase. Der Befund von Prof. Goetz Hildebrandt vom Institut
fĂŒr Lebensmittelhygiene der FU Berlin: In sechs von 13 untersuchten
Rohschinken-Produkten befanden sich Schinkenscheiben, die aus
mehreren Teilen zusammengeklebt waren. Darunter befinden sich auch
Produkte der Firma Gutfried, nÀmlich der Putenlachsschinken und der
luftgetrocknete Putenschinken.

„Markt“ hat die Hersteller mit den Ergebnissen der Recherchen
konfrontiert. Die Antwort von Gutfried: „FĂŒr den luftgetrockneten
Schinken stammt das Fleisch aus der Puten-Oberkeule.“ Und im Falle
des Puten-Lachsschinkens: „Zum anderen sind die FiletstĂŒcke der
Putenbrust der Ursprung unseres Lachsschinkens.“ FĂŒr beide
Gutfried-Produkte, dies teilt das Unternehmen mit einem eigenen
Laborbericht mit, gelte: Sie wĂŒrden „in einen Darm abgefĂŒllt und so
zu einer Aufschnittstange zusammengefĂŒgt“.

Dr. Detlef Horn, Vorstandsvorsitzender des Chemischen und
VeterinĂ€runtersuchungsamtes in Krefeld, fordert, es mĂŒsse dafĂŒr
gesorgt werden, dass derartige Produkte so gekennzeichnet seien, dass
der Verbraucher zwischen einem gewachsenen Schinken und einem
zusammengesetzten Produkt unterscheiden könne. Dass bei den
beanstandeten Rohschinken Verbraucher getĂ€uscht werden, steht fĂŒr
Prof. Goetz Hildebrandt außer Frage. FĂŒr die aus mehreren Teilen
zusammengeklebten Rohschinken hat er eine klare Bezeichnung:
Formfleisch.

Geklebter Rohschinken – geleimte Verbraucher: Die neue Masche der
Fleischindustrie. Zu sehen am Montag, 12. April, in der Sendung
„Markt“, um 20.15 Uhr im NDR Fernsehen und im Ersten in „Plusminus“
am Dienstag, 13. April, um 21.50 Uhr.

Suche



DatenschutzerklÀrung

Betrug und TĂ€uschung in der Bio-Land- u. Lebensmittelwirtschaft
EHEC: Ein Erreger macht Karriere
Nitrat: Vom Schadstoff zum wichtigen NĂ€hrstoff
Mycobacterium avium paratuberculosis in Lebensmitteln
QualitÀt und Gesundheitswert von Bio-Produkten
Acrylamid: Nullrisiko deutlich gesenkt



Wissenschaftlerin: Nur reiche LÀnder können sich 'Bio' leisten - auf Kosten der Armen


Lebensmittelsicherheit


mycobakterien


Handlungsbedarf: Wissenschaftler weisen MAP in Rindfleisch nach

Derio (aho/lme) Wissenschaftlern von Baskischen Institut fĂŒr Landwirtschaftliche Forschung und Entwicklung 'Neiker-Tecnalia' im spanischen Derio ist es gelungen, den Erreger der Paratuberkulose 'Mycobacterium avium paratuberculosis' (MAP) in der Muskulatur von Rindern und KĂŒhen zum Zeitpunkt der Schlachtung nachzuweisen.
Weitere Informationen hier.