3. Gaterslebener Gespräch „Globale Aspekte der Grünen Gentechnik“ am 17. September
Gatersleben (ipk/lme) – Neue Technologien stehen seit jeher im Fokus öffentlicher Diskussion. „Grüne Gentechnik“ ist ebenfalls eine Technologie, die kontrovers diskutiert wird. Dagegen ist die Anwendung der Gentechnik in der medizinischen Forschung inzwischen unumstritten, da sie für die Herstellung von Pharmaka eindeutige Vorteile bietet. Doch auch bei der Entwicklung der pharmazeutischen und medizinischen Anwendungen der Gentechnologie waren Forscher und Anwender mit langjährigen kritischen Auseinandersetzungen konfrontiert.
Bei der Grünen Gentechnik stehen sich seit Jahrzehnten die Lager der Gentechnikkritiker und -befürworter gegenüber, ohne dass es nennenswerte Fortschritte bei der Annäherung in der öffentlichen Diskussion gibt. Führen die Kritiker als potenzielles Risiko unter anderem die unkontrollierte Ausbreitung einmal in die Umwelt eingeführter gentechnisch veränderter Pflanzen und die drohende Abhängigkeit von Kleinbauern von multinationalen Agro-Unternehmen ins Feld, so verweisen die Befürworter auf die Vorteile im Anbau durch verbesserte Resistenz gegen Schädlinge und die generelle Notwendigkeit von Innovationen im Agrarbereich angesichts von Klimawandel und Welternährungsproblemen.
Das diesjährige Gaterslebener Gespräch am 17. September am Leibniz-Institut in Gatersleben widmet sich weniger den Auswirkungen pflanzengenetischer Forschung in Deutschland und Europa, sondern ist dem Thema “Globale Aspekte der Grünen Gentechnik“ gewidmet. Die Veranstaltung richtet sich an Fachleute ebenso wie an interessierte Laien. Eröffnet wird die Kunstausstelllung am Abend des 16. September um 19 Uhr im Kommunikationszentrum des IPK Gatersleben in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft zur Förderung der Kultur in Gatersleben e.V.
Programm
mit Naturwissenschaftlern, Schriftstellern, Künstlern, Journalisten,
Politikern und interessierten Laien
am
16. – 17. September 2010
Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und
Kulturpflanzenforschung (IPK) Gatersleben
Tagungsort: Kommunikationszentrum des Instituts Gatersleben
Donnerstag, den 16.9.2010
19.00 Uhr: Eröffnung der Kunstausstellung gemeinsam mit dem Kulturverein Gatersleben e.V. mit Roswitha Bühler (Jerichow) und Anna Elisabeth Weihe (Halberstadt), Plastik, Keramik, Martin Straka (Quedlinburg), Grafik und Malerei, und Max Baumann (Halle/Kunststiftung Sachsen-Anhalt) Fotografie. Musikalische Umrahmung durch die Mitglieder des Quedlinburger Kammerensembles Werner Schajka (Altsaxophon) und Jürgen Kruschwitz (Klavier).
Schriftstellerlesung: Der Neurobiologe und Schriftsteller Gerald Wolf (Magdeburg) liest aus seinem neuen Roman „Glaub mir, es gibt mich nicht“
Freitag, den 17.9.2010
10.00 – 12.30 Uhr: Führungen für Gäste:
Labor-Führungen: Genom-Technologien, Pflanzen-Gentechnik, pflanzliche Zell- und Gewebekultur; Genbank-Führung.
Es wird um Anmeldung gebeten
12.30 – 13.30 Uhr: Mittagessen im Casino des Instituts
13.30-16.00 Uhr: Vortragsveranstaltung:
Wissenschaftliche, sozio-ökonomische und ethische Fragen der Grünen Gentechnik aus globaler Perspektive
Begrüßung: Andreas Graner (IPK Gatersleben)
Einführung: Ulrich Wobus (IPK Gatersleben)
1. Vortrag Joachim Schiemann (Quedlinburg): Globale Nutzung der Grünen Gentechnik und Risikodiskussion
2. Vortrag Matin Qaim (Göttingen): Sozio-ökonomische Aspekte der Grünen Gentechnik in den Entwicklungsländern
3. Vortrag Stephan Schleissing (München): Welternährung und Grüne Gentechnik: Schöpfung und Gerechtigkeit im Widerspruch?
16.00 Uhr Kaffeepause
16.30 – 18.30 Uhr Podiumsdiskussion:
Grüne Gentechnik – eine Schlüsseltechnologie für Entwicklungsländer?
Moderation: Thorsten Moos (Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt e.V., Lutherstadt
Wittenberg)
Teilnehmer: Andreas Graner, Klaus Hahlbrock, Matin Qaim, Jochen Schiemann, Stephan
Schleissing
18.30 Uhr Abendessen
20.00 Uhr: Lesung: Der Biochemiker und Molekularbiologe Klaus Hahlbrock (Köln) stellt
sein Buch „Kann unsere Erde die Menschen noch ernähren?“ vor.
Alle weiteren Details zur Veranstaltung finden Sie hier im Internet oder aber durch Rückfrage bei Roland Schnee (Tel. 039482/ 5427 bzw. schnee@ipk-gatersleben.de). Interessenten an der Kunstausstellung und der Tagung sind herzlich willkommen.
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