Geheimtipp als Schwindel aufgeflogen: Exotischer Rotflossenwels war Pangasius
Hamburg (lme) – So mancher als Rotflossenwels ausgezeichnete Fisch ist bei genauer Betrachtung ein Pangasius. Diese Entdeckung machte das Institut für Hygiene und Umwelt, als es einem Hinweis des Max Rubner-Instituts nachging und im Auftrag der Hamburger Bezirke verschiedene Fischfiletproben untersuchte, so die Experten des Instituts . Der Asiatische Rotflossenwels wurde erst in den letzten Monaten auf dem Markt eingeführt und wird unter Fischliebhabern als Geheimtipp gehandelt. Es ist bislang unklar, ob der Fisch bereits in Asien unter falschem Namen in den Handel gebracht oder erst später umbenannt wurde. Die Untersuchungsergebnisse des Instituts für Hygiene und Umwelt wurden zur Einleitung weiterer Schritte an die zuständigen Bezirke weitergegeben.Â
Im Rahmen der amtlichen Lebensmittelkontrollen wurden im Institut für Hygiene und Umwelt neun Fischproben molekularbiologisch analysiert. Die tiefgefrorenen Filets stammten von unterschiedlichen Händlern und wurden von verschiedenen Importeuren vertrieben. Ziel der Untersuchungen war die Überprüfung der als Rotflossenwels angegebenen Tierart. Dafür wurde die DNA-Sequenz bestimmter Genabschnitte der Fischproben identifiziert und mit Online-Gendatenbanken verglichen.
Die Übereinstimmung mit den Genabschnitten des Asiatischen Rotflossenwelses (lat. Name Hemibagrus wyckioides) war so gering, dass diese Spezies ausgeschlossen werden konnte. Stattdessen fand man in allen neun Fällen 99 Prozent Übereinstimmung mit den Genen von Pangasius hypophthalmus.
„Unsere Mitarbeiter wollten es erst kaum glauben, dass wirklich alle Proben falsch ausgezeichnet waren“, berichtete Friedrich Liebig, Leiter des Bereichs Lebensmittelsicherheit im Institut für Hygiene und Umwelt. „Deshalb haben wir unsere Ergebnisse in diesem speziellen Fall nochmals durch eine zweite Methode bestätigen lassen, obwohl es keinen Zweifel an den Resultaten gab.“ Im Max Rubner-Institut, dem Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, wurden die Fischproben durch Isoelektrische Fokussierung (IEF) der Proteine untersucht – mit gleichem Ergebnis.
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