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EHEC-Welle: Vorsicht bei Kontakt zu Rindern, Schafen, Ziegen, Wildtieren, Rohmilch, Rohkost, „Naturdünger“ und unzureichend gegartem Fleisch

[ O157:H7 unter den Mikroskop]

Kiel/Hannover (aho) – Im Norden Deutschlands ist es zu einer ungewöhnlichen Häufung von Darminfektionen mit sogenannten EHEC (enterohämorrhagische Escherichia coli) gekommen. Das Bakterium verursacht blutige Durchfälle. Betroffen sind überwiegend Erwachsene. Als lebensbedrohliche Komplikation kann sich insbesondere bei Kindern unter sechs Jahren, älteren Menschen oder abwehrgeschwächten Personen in 5 bis 10 % der Erkrankungen im Anschluss an die Darmsymptome ein hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) entwickeln. Es ist hauptsächlich gekennzeichnet durch eine Schädigung der Blutgefäße, der roten Blutkörperchen und der Nieren, was häufig eine Dialyse erforderlich macht. Als weitere Komplikationen können Hirnblutungen, neurologische Störungen und Schädigungen an anderen Organen (Bauchspeicheldrüse, Herz). Die Gesundheitsministerien in Kiel und Hannover raten deshalb bei blutigen Durchfällen um schnelle Kontaktaufnahme mit dem Hausarzt oder einem anderen Arzt geraten. Dieser sollte weitere labordiagnostische Maßnahmen umgehend veranlassen.
Die Ermittlungen zu möglichen Infektionsquellen laufen derzeit. Risiken bestehen bei Kontakt zu Rindern, Schafen, Ziegen und Wildtieren. Die Erreger können über unzureichend erhitztes Fleisch, auch Wildfleisch, Rohmilch, (Rohmilch)-Käse und Salat bzw. Gemüse übertragen werden, die mit „Naturdünger“ (Tierfäkalien) gedüngt wurden. Ebenso sind Infektionen über nicht pasteurisiertem Apfelsaft bekannt.

Mit dem Auftreten weiterer Erkrankungsfälle muss gerechnet werden. Eine ärztliche diagnostische Abklärung und Meldung an das örtlich zuständige Gesundheitsamt ist für die Ermittlung der Infektionsquelle und die Verhinderung weiterer Infektionen wesentlich, so das Ministerium in Kiel.

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