Verzehrswarnung: Listerien in „Schinkenhäxle“
Umkirch (lme) – Die Firma Kramer GmbH Schwarzwälder Wurstspezialitäten warnt vor ihrem Produkt „Schinkenhäxle ohne Knochen“. Bei dem vorgegarten Produkt im Schrumpfbeutel mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 6. Juli wurden Listerien (Listeria monocytogenes) festgestellt. Die Produkte wurde nach Herstellerangabe in Freiburg sowie im Raum Waldshut und Singen im Zeitraum vom 3. bis 17. Juni in den Handel gebracht.
Listerien finden sich überall in der Umwelt. Sie sind im Boden, auf Pflanzen, im Kompost oder Abwasser und vor allem im Betriebsumfeld, etwa in Gullies oder Dichtungen und können auf mehreren Wegen ins Lebensmittel gelangen – beim Melken, Schlachten oder durch mangelnde Betriebshygiene. Die Erreger überstehen Trocknen, Tiefgefrieren und vermehren sich auch im Kühlschrank noch munter. Erst Temperaturen über 70 Grad töten sie ab.
Listerien können Auslöser einer schweren Infektionskrankheit sein. Die Inkubationszeit, d. h. die Zeit zwischen der Aufnahme der Bakterien und dem Auftreten schwerer Krankheitsbeschwerden, liegt meistens bei drei Wochen. In seltenen Fällen kann die Erkrankung aber auch erst nach bis zu 70 Tagen auftreten. Infektionen bei gesunden Menschen sind selten, häufiger kommen Erkrankungen bei Personen mit geschwächtem Immunsystem (Kranke, Senioren, kleine Kinder) sowie bei Schwangeren vor. Bei ihnen äußert sich eine Erkrankung in heftigen Kopfschmerzen, starkem Fieber, Übelkeit und Erbrechen. In der Folge kann es zu Hirn- bzw. Hirnhautentzündung oder einer Sepsis (Blutvergiftung) kommen, die bei rund einem Viertel der Patienten tödlich enden. Bei Schwangeren verläuft die Erkrankung meist unauffällig, allerdings besteht die Gefahr einer Infektion des ungeborenen Kindes. Je nach Alter kann es zu einer Fehl- oder Frühgeburt kommen; infizierte Neugeborene sterben oft oder tragen durch eine Hirnhautentzündung eine geistige Behinderungen davon.
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