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Stört „fettige Nahrung“ den Zucker-Sensor? Typische Fehlinformation über Fett

(ugo) – Viele Typ-2-Diabetiker sind vor Ausbruch ihrer Erkrankung massiv übergewichtig. Massiv übergewichtige Menschen haben oft zu viel Fett im Blut (hohe Triglyzeride), was wiederum das Risiko für Diabetes erhöht. Häufig sind bei Störungen des Zuckerstoffwechsels (Diabetes, Vorstufe: Metabolisches Syndrom) auch die freien Fettsäuren im Blut erhöht. Zu viele freie Fettsäuren können die Insulinwirkung beeinträchtigen. Eine neue Studie (Nature Medicine 2011, doi: 10.1038/nm.2414) an Mäusen und menschlichen Zellen fand nun heraus, dass die freien Fettsäuren offenbar die Zuckersensoren auf den Insulin-produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse beeinträchtigen. Gestern meldete das Deutsche Ärzteblatt dazu im Internet, man wisse nun, wie „fettige Nahrung den Glukose-Sensor stört“.

Die Oekotrophologin Ulrike Gonder meint dazu:

Erstens ist zu viel Fett im Blut und zu viele freie Fettsäuren im Blut nicht dasselbe. Zu viele freie Fettsäuren findet man z. B. bei Stress, Hunger und wenn das Insulin nicht mehr richtig wirkt (Insulinresistenz, Diabetes). Zweitens kommt zu viel Fett im Blut (Hypertriglyzeridämie)  – falls es etwas mit Ernährung zu tun hat, es gibt auch andere Ursachen – von zu vielen Kohlenhydraten und Alkohol, nicht vom Fett in der Nahrung. Das ist Lehrbuchwissen, seit Jahrzehnten. Eine Hypertriglyzeridämie bzw. zu viele freie Fettsäuren mit „fettiger Nahrung“ (was immer das ist) erklären zu wollen, ist hanebüchen! Oder Absicht. Wer weiß.
Im Übrigen bekamen bei der Studie keine Menschen eine fettreiche Kost, sondern gentechnisch veränderte Mäuse. Die (gentechnisch veränderte) Maus reagiert schon mal anders als der Mensch auf diätetische Manipulationen. Wenn aufgrund dieser Studie Rückschlüsse auf die menschliche Ernährung gezogen werden, dann ist das mehr als fragwürdig.

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