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Ackerbau als Nahrungsquelle statt Ölreserve: Deutsche Mühlenwirtschaft warnt zum Welternährungstag vor Verdrängung von Nahrungspflanzen durch Agro-Energie

Bonn (ots) – Unsere Äcker sind keine „Ölfelder“. Auf fruchtbarem Ackerland sollte Getreide in erster Linie für den Tisch, nicht für die Zapfsäule angebaut werden. Zum Welternährungstag lenkt der Verband Deutscher Mühlen e. V. (VDM) den Blick auf eine weltweite Fehlentwicklung: Die zunehmende Produktion von Rohstoffen für die sogenannte Energiewende verknappt und verteuert das Angebot für die Erzeugung von Lebensmitteln. „Die Versorgung der Menschen mit hochwertigen Getreideprodukten darf nicht zusätzlich dadurch gefährdet werden, dass immer größere Teile der Ernten im Tank statt auf dem Teller landen“, sagte VDM-Hauptgeschäftsführer Manfred Weizbauer angesichts dramatisch gestiegener Weizenpreise auf den Weltmärkten.

Die Getreidemühlen in Deutschland tragen wesentlich zu einer sicheren Versorgung der Verbraucher mit gesunden und hochwertigen Nahrungsmitteln bei. Dabei setzen sie in erster Linie auf Lieferungen aus der heimischen Landwirtschaft. „98 Prozent des von unseren Betrieben vermahlenen Brotgetreides stammen von deutschen Feldern. Diese regionale Partnerschaft von Landwirtschaft und Müllerei ist bedroht, wenn der gegenwärtige Trend zur Energie nicht gebremst wird“, so Weizbauer. Schon jetzt werden 16 Prozent der Ackerfläche in Deutschland für den Anbau von Energiepflanzen gebraucht, mit weiter steigender Tendenz und einer eigent-lich ungewollten Konsequenz: Auf dem Weltmarkt werden die Getreidereserven für die Nahrungsmittelversorgung knapp und die Getreidepreise noch weiter in die Höhe getrieben.

Auf diese Weise werden Probleme weltweit zugespitzt, auf die Landwirtschaftsexperten aufmerksam machen. „Derzeit leiden etwa eine Milliarde Menschen an Hunger und chronischer Unterernährung. Die Wirtschafts- und Finanzkrise, die Folgen des Klimawandels und der Rückgang der weltweit landwirtschaftlich nutzbaren Fläche werden die Situation weiter verschärfen“, heißt es z. B. auf Seiten des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Der Verband Deutscher Mühlen wünscht sich daher im Interesse der Ernährungsstabilität und -qualität ein Umsteuern bei den bisherigen Subventionsstrategien für die Agro-Energie. „Deutschland verfügt über knapp 12 Mio. Hektar Ackerland, auf 60 Prozent wird Getreide angebaut. Die anstehende Lösung der Energiefrage für die Zukunft kann und darf aber nicht zu Lasten einer gesicherten Nahrungsversorgung der Bevölkerung gehen“, so VDM-Hauptgeschäftsführer Weizbauer.

Der Verband Deutscher Mühlen (VDM) mit Sitz in Bonn vertritt als unabhängiger Wirtschaftsverband die Interessen der Getreidemühlen. 580 mittelständisch geprägte Mühlen in Deutschland stellen jährlich aus knapp 8 Millionen Tonnen Weizen und Roggen vielfältige Mahlerzeugnisse her. Die Mühlenbranche erwirtschaftet mit rund 6.000 Beschäftigten einen Jahresumsatz von knapp 2,5 Mrd. Euro.

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