Angeblicher Gammelfleischskandal: Faktenlage bisher unklar
Oldenburg (aho/lme) – Für einen Gammelfleischskandal in Niedersachsen hat die Staatsanwaltschaft Oldenburg außer Zeugenaussagen von zwei ehemaligen Mitarbeitern bislang keine konkreten Beweise. Der Betrieb in Bad Bentheim wurde im Juni und im Oktober dieses Jahres durch die Staatsanwaltschaft durchsucht. Im Juni ergaben sich auch Hinweise auf verdorbene Rohware im Wareneingangsbereich des Unternehmens, so die Staatsanwaltschaft Oldenburg in einer Presseinformation. Ob diese Rohware für die Produktion von Lebensmitteln bestimmt war, ist aber nach bisherigem Ermittlungsstand unklar. Sie ist sofort entsorgt worden. Zuvor sind Proben von dieser Ware entnommen worden. Die anschließenden Untersuchungen ergaben, dass vier von fünf Proben nicht zur Verarbeitung als Lebensmittel geeignet gewesen wären.
Ermittelt wird insbesondere wegen des Verdachts von Kennzeichnungsverstößen und Urkundsdelikten. Konkret geht es darum, dass sogenanntes Separatorenfleisch – Fleisch, das von Knochen gelöst wird – nicht als solches ausgewiesen worden sein könnte. Zudem besteht nach Angaben der Staatsanwaltschaft der Verdacht, dass die Ausstellung falscher Veterinärzeugnisse für den Export von Fleisch erwirkt worden sein könnte, indem die Herkunft des Fleisches verschleiert worden ist. Bei den Durchsuchungen sind umfangreiche Unterlagen und Daten sichergestellt worden. Die Auswertung dieser Beweismittel wird voraussichtlich noch einige Monate in Anspruch nehmen, so die Staatsanwaltschaft.
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