Freie Universität Berlin erhält Tiermedizinisches Zentrum für Resistenzforschung

(FU) – Die Freie Universität Berlin erhält ein Tiermedizinisches Zentrum für Resistenzforschung (TZR). Das Vorhaben bekam heute von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) als eines von zwölf Projekten bundesweit den Zuschlag für eine gemeinsame Förderung des Bundes und der Länder. Für das TZR hatte die Freie Universität Berlin rund 28,4 Millionen Euro beantragt. Die zwölf Forschungsprojekte haben insgesamt ein Fördervolumen von 411 Millionen Euro.
Das neue Zentrum, dessen Bau auf dem veterinärmedizinischen Campus der Freien Universität Berlin in Berlin-Düppel geplant ist, soll helfen, die wachsenden Probleme mit resistenten Keimen in der Tiermedizin einzudämmen. Dazu sollen neue diagnostische Verfahren, Therapien und Hygienemaßnahmen entwickelt und in die Praxis überführt werden. Erstmals werden unter dem Dach des TZR Grundlagenforscher aus der Infektionsmedizin und den Hygiene-Fächern mit Wissenschaftlern der tiermedizinisch klinischen Fächer eng zusammenarbeiten, sowohl in der Forschung als auch in der Aus- und Weiterbildung. Das geplante Zentrum ist damit bundes- und europaweit das erste seiner Art und soll neue Maßstäbe im Bereich der tiermedizinisch klinischen Erforschung von Resistenzen gegen Antibiotika und von Arzneimitteln gegen Parasiten setzen.
Die wissenschaftliche Arbeit beinhaltet drei Schwerpunkte:

° die Erforschung der molekularen Grundlagen zunehmender Resistenzen von Krankheitserregern
° die Entwicklung von Diagnoseverfahren, Impfstoffen und anderen Verfahren, Maßnahmen und Mitteln zur Reduktion der Entstehung von Resistenzen
° die Überführung dieser Neuentwicklungen in die Praxis

„Das TZR wird uns künftig in die deutschland- und europaweit einzigartige Lage versetzen, gemeinsam mit humanmedizinischen und naturwissenschaftlichen Kollegen aus dem In- und Ausland die Grundlagen der Entstehung von Resistenzen bei Infektions- und Krankheitserregern besser zu verstehen und wirkungsvolle Bekämpfungs- und Prophylaxe-Maßnahmen dagegen zu entwickeln,“ sagt Professor Uwe Rösler vom Institut für Tier- und Umwelthygiene der Freien Universität. Sein Kollege Professor Lothar H. Wieler vom Institut Mikrobiologie und Tierseuchen ergänzt: „Mit dem TZR wird erstmals die Möglichkeit geschaffen, transdisziplinär diese derzeit größte infektionsmedizinische Herausforderung wissenschaftsbasiert zu meistern.“