Prostaglandininduzierte Geburten bei Sauen und die Vitalität der neugeborenen Ferkel

Dieses Thema wird aktuell von deutschen Schweinezüchtern im Internet intensiv diskutiert. Für diese Diskussion können frühere Forschungsergebnisse aus dem ehemaligen Institut für angewandte Tierhygiene Eberswalde interessant sein, die bereits Anfang der 80er Jahre erhalten wurden, nur wenigen bekannt sind und deshalb im folgenden einschließlich der damals aktuellen Literatur vorgestellt werden sollen.

Auszug aus: BÜNGER, B.: Frühes postnatales Ferkelverhalten als Vitalitätskriterium. Diss., Humboldt-Univ. zu Berlin, 1984

1. Einleitung

"In den letzten 10 Jahren hat sich das Wissen um die hormonellen Veränderungen beim Geburtsablauf wesentlich erweitert (vgl. ELLENDORFF u.a., 1979; BYGDEMAN, 1981; NARA u.a., 1981; ABRAMS u.a., 1982; KAWABARA, 1982; LIGGINS, 1982; NISHIJIMA, 1982; OKAZAKI, 1982; TURNBULL, 1982; YANAIHARA, 1982). Aus der Rolle der Prostaglandine, insbesondere des Prostaglandins F2a (PGF2a ), während des Östruszyklus, der Implantation und am Ende der Trächtigkeit sowie aus der Wirksamkeit synthetischer Prostaglandine resultieren mehrere praktische Anwendungen,

Während bei therapeutischer Anwendung von PGF-Analoga nur wenige Tiere eines Bestandes einbezogen sind, beinhaltet deren Einsatz aus fortpflanzungstechnologischen Gründen eine ungleich größere Tierzahl. In vielen Ländern wurden zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen zur Geburtssynchronisation bei Sauen durchgeführt, um ein Verfahren zu entwickeln, das die bisherigen biotechnischen Verfahren (Östrus- und Ovulationsinduktion bei Jungsauen, Brunstsynchronisation und duldungsorientierte Besamung bzw. Ovulationssynchronisation und terminorientierte Besamung) ergänzt (LUSKY ua., 1982; ROTHE, 1982). Als Vorteile eines solchen Verfahrens der Geburtssynchronisation werden angeführt (HÜHN u. HÜHN, 1981):