So nehmen Sie die Milchproben richtig!

1. Der Nutzen von Milchproben

Für eine gute Eutergesundheit ist die Milchprobenuntersuchung ein unverzichtbares Werkzeug. Sie ermittelt die auf Ihrem Betrieb vorkommenden Mastitiserreger und das Antibiogramm gibt an, gegen welche Antibiotika die Keime empfindlich sind.Mit diesem Wissen können Sie gezielte Maßnahmen der Mastitistherapie und -prophylaxe einleiten.

2. Diese Proben brauchen Sie

Milchproben eignen sich für

  • die Untersuchung des Einzeltiers vor einer Behandlung. Es werden Proben aller vier Viertel der betroffenen Kuh genommen
  • das Herdenscreening auf kontagiöse Erreger. Es werden Proben aller Viertel von 10–20% der Kühe genommen; mindestens aber 10 Tiere.
  • Die Bestandssanierung (z. B. Galtsanierung). Es werden Proben aller vier Viertel der laktierenden Kühe genommen.

Grundsätzlich werden die Proben vor einer antibiotischen Behandlung per Euterinjektor oder Injektion genommen.

3. Der richtige Zeitpunkt

Milchprobenentnahme

Vor Therapiebeginn

Bei subklinischen Mastitiden (nur erhöhte Zellzahlen weisen auf eine Infektion hin) sollte das Antibiotikum nach den Ergebnissen des Antibiogramms ausgewählt werden.

Bei klinischen Mastitiden darf mit der Behandlung nicht bis zum Vorliegen des Ergebnisses gewartet werden. Das Antibiogramm ist dennoch wichtig: es zeigt, ob man auf dem richtigen Weg ist, und Vorbeugemaßnahmen können gezielt auf die vorkommenden Keime angepasst werden.

Nach Therapieende


Zur Kontrolle des Therapieerfolgs in besonderen Fällen.

Als Bestandsuntersuchung


Zum Beispiel vor Einführung eines Melkroboters, um Kühe zu erkennen, die mit kontagiösen Keimen infiziert sind.



anruesten4. So gehen Sie vor

Handschuhe tragen, damit keine Erregeroder Schmutz von Ihrer Haut in die Röhrchen gelangen.

  • Probenröhrchen beschriften
  • Euter gut anrüsten.
  • 2–3 Strahlen Milch wegmelken (Vormelkbecher).





Zitzen reinigen und desinfizieren

Die Zitzen reinigen (möglichst trocken) und mit einem Desinfektionstuch oder einem Wattebausch mit 70% Isopropyl-Alkohol desinfizieren.






 Zitzenkuppe nicht vergessen




Die Zitzenkuppen dabei nicht vergessen. Dann einen weiteren
Strahl in den Vormelkbecher melken.
  













saubere ProbenentnahmeJetzt die Milch in das Probenröhrchen melken. Probenröhrchen beiim Probe-Nehmen schräg halten, damit kein Schmutz hinein gelangt. Das Röhrchen darf die Zitze nicht berühren!


Proben nach der Entnahme kühlen und baldmöglichst sicher verpackt versenden.




Weitere Hinweise zur Probenentnahme:

  • Proben vor dem Melken und ggf. vor der Verabreichung eines Antibiotikums entnehmen.
  • Deckel der Röhrchen nur am oberen Rand anfassen – nicht im Mund festhalten und nicht mit der Unterseite auf den Boden legen.
  • Zitzen-Reihenfolge bei Beprobung aller vier Viertel:erst körperfern, dann körpernah“ desinfizieren nd in umgekehrter Reihenfolge beproben. So verhindern Sie ein Berühren bereits desinfizierter Zitzen.
  • Alternativ können Sie die Zitzen jeweils einzeln desinfizieren und beproben.