Synergismen nutzen
Um eine sichere Wirkung
einer antibiotischen Therapie zu
gewährleiten, werden in Human- und Veterinärmedizin Wirkstoffe gezielt
kombiniert. Beispiele aus der Humanmedizin hierfür sind die Tuberkulose
oder Magengeschwüre durch den Erreger Helicobacter pylori (1).
Eine Kombination gestattet es zunächst, ein
breiteres Spektrum an
möglichen Erregern abzudecken. Dies ist insbesondere dann wichtig wenn
umgehend behandelt werden muss oder sich die Milchprobe im Labor als
"steril" erweist und deshalb kein Erreger erkennbar ist.
Zwei antibiotische Wirkstoffe können sich aber
auch gegenseitig in
ihrer Wirksamkeit verstärken. Der Fachmann spricht dann vom
Synergismus. So können auch solche Erreger erreicht werden, die sich
gegenüber den Einzelwirkstoffen als nicht empfindlich erweisen. So
können erprobte und gut wissenschaftlich dokumentierte Wirkstoffe
auch bei "Problemkeimen" weiter genutzt werden (2).
Ein Synergismus wird nicht durch eine beliebige
Kombination erzielt.
Arzneimittelhersteller müssen deshalb bei der Zulassung von
Kombinationspräparaten belegen, dass ein Synergismus wirksam wird.
Synergismus: Die Kombination
der Antibiotika A und B lässt die Zahl der Bakterien rascher und
schneller abfallen als dies durch die einzelnen Wirkstoffe möglich
ist.
Infifferenz: Es tritt keine
Wirkungsverstärkung ein.
Antagonismus: Die
Wirkstoffe behindern sich in der Wirkung. Der Behandlungserfolg ist
gefährdet.
Literatur
(1) Sasaki M, Ogasawara N, Utsumi K, Kamiya T, Kataoka H, Tanida S, Mizoshita T, Shimura T, Hirata Y, Kasugai K, Joh T.The effectiveness of packed therapy with three drugs in Helicobacter pylori eradication in Japan.
Methods Find Exp Clin Pharmacol. 2010 May;32(4):243-6.
(2) Vidaillac C, Leonard SN, Rybak MJ.
In vitro evaluation of ceftaroline alone and in combination with tobramycin against hospital-acquired meticillin-resistant Staphylococcus aureus (HA-MRSA) isolates.
Int J Antimicrob Agents. 2010 Jun;35(6):527-30.