Gebrauchshinweise für das SYGMA-Kalkulationsmodell©

Funktionsprinzip des SYGMA-Kalkulationsmodells©
Anwendung
mit dem Kalkulationsmodell©
Weitere Anmerkungen


Funktionsprinzip des SYGMA-Kalkulationsmodells©
Das SYGMA-Kalkulationsmodell© berechnet das SYGMA-System auf Grundlage der bestehenden Stallaufteilung eines Betriebes.
Das Programm stützt sich dabei auf die betrieblichen Eckdaten, die in den hellgrünen Feldern eingetragen werden, und die zwei wichtigsten Variablen:

  1. Die Gesamtzahl von Sauen, die der Betrieb anstrebt
    Die durchschnittliche Anzahl von Tieren in einem Betrieb ist häufig der Ausgangspunkt für die Berechnung der Parameter für das SYGMA-System. Eine andere Berechnungsbasis kann die rechtlich zulässige Zahl von Tieren oder die rechtlich zulässige Anzahl der Tierplätze sein. Betriebliche Erweiterungen oder Veränderungen können vom SYGMA-Kalkulationsmodell© ebenso simuliert werden.
  2. Die zeitlichen Abstände zwischen den synchronisierten Gruppen
    Die Abstände zwischen den Würfen der einzelnen synchronisierten Sauengruppen bestimmen, in wie viele Gruppen der Sauenbestand aufgeteilt wird und wie viele Tiere jeder Gruppe angehören. Auf Basis der hier eingetragenen Zahl errechnet das Programm die erforderlichen Stallkapazitäten.
    Welche Abstände zwischen den Würfen gewählt werden hängt von der jeweiligen Größe des Betriebes ab und wie er seine Ferkelpartien vermarktet bzw. selbst mästet.

Der 3-Wochen-Rhythmus
Die praktischste Variante ist der 3-Wochen-Rhythmus. Dieser Rhythmus stimmt genau mit dem Fruchtbarkeitszyklus der Sauen überein. Umrauscher oder überschüssige synchronisierte Jungsauen werden automatisch in die jeweils folgende Gruppe eingegliedert. Sie können so in einem strikten Rhythmus eingesetzt werden, ohne dass ihr natürlicher Zyklus gestört wird.

Optimal ist die Arbeitsplanung, wenn die Ferkel im Alter von 4 Wochen abgesetzt werden: die relevanten Aufgaben Besamung, Abferkeln und Absetzen wechseln sich so im Wochenrhythmus ab.
Werden die Ferkel im Alter von 3 Wochen abgesetzt, fallen Geburten (einer Sauengruppe) und Absetzen (der vorangegangenen Sauengruppe) zeitlich zusammen und es gibt alle drei Wochen eine relativ arbeitsarme Woche, in der keine relevanten Aufgaben im Ferkelerzeugungsbetrieb anfallen. Dadurch bleibt mehr Zeit für andere wichtige Aufgabenbereiche. Dreimal im Jahr gibt es sogar zwei aufeinander folgende Wochen ohne leistungsrelevanten Arbeitsanfall.

Der 2-Wochen-Rhythmus
Durch den kürzeren Abstand zwischen den Gruppen wird ein höherer Abferkel-Index erzielt. Beim 2-Wochen-Rhythmus müssen die Ferkel jedoch nach 4 Wochen abgesetzt werden, weil bei einer Entwöhnung nach nur 3 Wochen die Hygiene-Phase nicht umsetzbar ist. Beim 2-Wochen-Rhythmus ist eine Abferkelbucht mehr als beim 3-Wochen-Rhythmus erforderlich.

Der 5-Wochen-Rhythmus
Der Vorteil des 5-Wochen-Rhythmus ist, dass nur ein Abferkelstall und ein Deckstall benötigt werden. In diesem System können die Würfe auch strikter nach Alter getrennt werden mit deutlichen Vorteilen für die Gesundheit der Ferkel.

Im 5-Wochen-Rhythmus folgen auf die Woche des Abferkelns erst zwei Wochen ohne leistungsrelevante Aufgaben und danach eine relative ruhige Woche, in der die Ferkel abgesetzt werden.
Jedoch können nur sehr wenige Betriebe mit dem 5-Wochen-Rhythmus große Ferkelpartien produzieren. Diese Systemvariante eignet sich besonders für Mischbetriebe.

Andere Wochen-Rhythmen bei SYGMA
Betriebe, die mit weniger als 5 Produktionsgruppen arbeiten möchten, können größere Abstände zwischen den Würfen wählen. Dies führt jedoch häufig zu Einschränkungen bei der wirtschaftlichen Arbeitsplanung oder bei der Regelmäßigkeit der Zyklen in den synchronisierten Gruppen.

Übersicht über die SYGMA- System-Varianten

SYGMA-system- variante
Alter beim Absetzen
(in Wochen)
Abstände zwischen den synchronisierten Gruppen (in Wochen)
Zyklusdauer (in Wochen)
Anzahl synchro-nisierte Gruppen
Erforderliche Anzahl Abferkel-abteile*
Besonderheiten
2-Wochen-Rhythmus
4
2
21
10
3
Abstand zwischen Gruppen 9 und 10 beträgt 3 Wochen
3-Wochen-Rhythmus
4
3
21
7
2
Optimale Arbeitsverteilung
3-Wochen-Rhythmus
3
3
20
6
2
Abstand zwischen den Gruppen 6 und 1 beträgt 5 Wochen. Absetzen (Gruppe 6) und Abferkeln (Gruppe 1) fallen in dieselbe Woche.
4-Wochen-Rhythmus
3
4
20
5
2

Im 4-Wochen-Rhythmus Probleme mit zu kurzem Hygiene-Puffer.

5-Wochen-Rhythmus
3
5
20
4
1

6- bzw. 9-Wochen-Rhythmus
4
6 und 9
21
3
1
Alternative zum 7-Wochen-Rhythmus; passt besser zum Zyklus der Sauen.

Anwendung mit dem Kalkulationsmodell©

  1. Tragen Sie oben in die Tabelle die Anzahl der Tiere und den gewünschten Abstand zwischen den Abferkelterminen in Wochen ein.
  2. Falls gewünscht, überschreiben Sie die Werte in den hellgrünen Feldern mit den aktuellen oder angestrebten Kennzahlen Ihres Betriebes.
  3. Klicken Sie auf „Kalkulieren".

Auf Basis Ihrer Eingaben errechnet das Kalkulationsmodell nun die erforderliche Anzahl der Sauengruppen und ihre jeweilige Größe. Das Ergebnis zeigt Ihnen die erforderliche Kapazität der jeweiligen Stallbereiche an. Das Programm ermittelt die Zahl der zu merzenden Sauen und wie viele synchronisierte Jungsauen als Ersatz bereitstehen müssen.


Weitere Anmerkungen
Durch Veränderung der Wurfabstände ändert sich auch die Anzahl der erforderlichen Gruppen und die benötigte Stallkapazität. Auf diese Weise können Sie ermitteln, welche Variante am besten zu Ihrem Betrieb passt. Stimmen Ist-Kapazität und Soll-Kapazität weitgehend überein,
können Sie das SYGMA-System in Ihrem Betrieb einsetzen. Der nächste Schritt zur Umstellung ist nun die Beratung durch einen Fachmann.
Sind die Kapazitäten in Ihrem Betrieb mit keiner der verschiedenen SYGMA-System-Varianten in Einklang zu bringen, macht es Sinn, über einen Um- bzw. Neubau der Stallungen nachzudenken. Hierzu sollten Sie einen Fachmann der Bauberatung zu Rate ziehen.

Zum SYGMA-Kalkulationsmodell® zur Ermittlung der gewünschten Stallaufteilung