Brunst-Synchronisation: Der Dreh- und Angelpunkt des SYGMA-Systems

  • Mehr Sicherheit und mehr geborene Ferkel
  • Brunstzyklus: in zwei Phasen zur nächsten Ovulation
  • Altrenogest hemmt vorübergehend den Brunstzyklus
  • Brunst-Synchronisation und Brunst-Einleitung ergänzen sich wechselseitig
  • Unterschied zwischen Brunst-Synchronisation und Brunst-Induktion
  • Die Brunst –Synchronisation
  • Dosierung und Anwendung

  • Lesen Sie auch:   Untersuchung zur oralen Applikation eines Altrenogests durch den Breinuckel "Fitmix" im Rahmen der biotechnischen Brunstund Ovulationssynchronisation von Jungsauen (pdf/externer Link)


  • Mehr Sicherheit und mehr geborene Ferkel
    Alle Sauen einer synchronisierten Sauengruppe befinden sich in ein und demselben Zyklusstadium. Mit der erfolgreichen Eingliederung von Jungsauen und der Brunst-Synchronisation wird das Geburtsmanagement optimiert.
    Die Brunst-Synchronisation bedingt eine höhere Ovulationsrate und weniger Umrauscher und somit mehr lebend geborene Ferkel pro Wurf. Durch die Brunst-Synchronisation werden die Sauengruppen in ihrer Größe zusammengehalten, weil immer Jungsauen im erforderlichen Zyklusstadium zur notwendigen Ergänzung der Gruppen zur Verfügung stehen. Somit werden auch weniger Jungsauen benötigt.
    Insgesamt werden durch die Brunst-Synchronisation mit Altrenogest durchschnittlich 0,5 Ferkel pro Wurf zusätzlich geboren.

    Brunstzyklus in zwei Phasen zur nächsten Ovulation
    Der Brunstzyklus der Sau umfasst 21 Tage und ist in eine Luteal- (Gelbkörper) und eine Follikel-Phase unterteilt. Die beiden Phasen sind in der Grafik dargestellt. Für den Sauenhalter beginnt der Zyklus sobald er die erste Brunst der Jungsau erkannt hat (= Eisprung, Tag 1 des Zyklus in der Grafik).

    Hormonzyklus von Sauen und Jungsauen

    1. Gelbkörper-Phase: Die Gelbkörper-Phase beginnt direkt nach dem Eisprung. Der Gelbkörper entwickelt sich an der Stelle, an der sich vorher ein Follikel befunden hat und produziert Progesteron. Dieses Hormon unterdrückt die Bildung der beiden Hormone FSH und LH, die für die Bildung und Reifung der Follikel verantwortlich sind. Progesteron verhindert somit eine weitere Ovulation.
      Sofern die Eizellen nicht befruchtet sind und sich nicht in der Gebärmutterschleinhaut eingenistet haben, dauert diese Phase vierzehn bis fünfzehn Tage. Werden die Eizellen befruchtet und nisten sich in die Gebärmutterschleinhaut ein, bleibt der Gelbkörper während der Trächtigkeit und der Laktation bestehen und bewirkt, dass die Sau nicht in die Follikel-Phase eintreten kann.

    2. Follikel-Phase: Die Follikel-Phase beginnt mit der Rückbildung des Gelbkörpers und dem damit verbundenen Produktionsstop des Progesterons. Neue Follikel wachsen und reifen heran. Nach dem Absetzen wiederholt sich dieser Vorgang und die Follikel-Phase kann erneut anlaufen. Sie dauert fünf bis sechs Tage und das Follikelstimulierende Hormon (= FSH) und das luteinisierende Hormon (= LH) bewirken die Reifung der Follikel. Nach sechs Tagen kommt die Sau erneut in die Rausche und der Eisprung findet statt. Es beginnt eine neue Gelbkörper-Phase (= Tag 1).

    Altrenogest hemmt vorübergehend den Brunstzyklus
    Altrenogest wirkt ähnlich wie Progesteron, indem es die Follikel-Phase unterdrückt. Die Anwendung von Altrenogest hemmt vorübergehend den Brunstzyklus zum Ende der Gelbkörper-Phase. Das Hormon unterdrückt die Bildung von FSH, so dass Follikel nicht heranwachsen und reifen und die Sau nicht rauschig wird.
    Die orale Verabreichung von Altrenogest zur Brunst-Synchronisation bei Sauen beträgt 18 Tage (Martinat-Botté, F. et al. ITP, Frankreich).
    Das Ende der oralen Verabreichung am Tag 18 hat dieselbe Wirkung wie das Absetzen der Sau: Eine erneute Follikel-Phase läuft an, in der Follikel heranwachsen und reifen, und endet nach vier bis sieben Tagen mit dem Eisprung.

    Brunst-Synchronisation zur Stabilisierung der Sauengruppen

    Brunst-Synchronisation und Brunst-Einleitung ergänzen sich wechselseitig
    Bei herkömmlichen Management-Systemen rauschen zwischen 40% und 80% der Sauen am geplanten Tag nach der Brunst-Einleitung. Dies kann auch nicht anders sein, weil die Brunst-Einleitung nur auf Sauen in der Follikel-Phase wirkt.
    Im SYGMA-Management System ergänzen sich Brunst-Synchronisation und Brunst-Einleitung in perfekter Weise. Fünf Tage vor dem geplanten Belegtag wird Altrenogest bei den Jungsauen abgesetzt und alle synchronisierten Sauen beginnen gemeinsam die Follikel-Phase. Die Brunst-Einleitung kann nun effektiv wirken. Die Östrogenproduktion beginnt und die Rausche setzt unfehlbar ein. Die Folge sind eine höhere Ovulationsrate, bessere Besamungsergebnisse und mehr geborene Ferkel pro Wurf.

    Altrenogest verringert die zeitliche Schwankungsbreite des Eisprungs
    Forschungsergebnisse zeigen, dass 85% der mit Altrenogest behandelten Jungsauen vier bis sechs Tage nach Behandlungsende und Beginn der Brunst-Einleitung rauschen. Lediglich 36% der unbehandelten Jungsauen kamen innerhalb von vier bis sechs Tagen nach Beginn der Brunst-Einleitung in die Rausche.

    Unterschied zwischen Brunst-Synchronisation und Brunst-Einleitung
    Brunst-Synchronisation und Brunst-Einleitung unterscheiden sich durch das Brunststadium, in dem sie zur Anwendung kommen, und durch die verabreichten Hormone.
    Die Brunst-Synchronisation mit Altrenogest stoppt den Zyklus in gleicher Weise wie die Trächtigkeit oder die Laktation. Die Altrenogest Behandlung kann an jedem beliebigen Tag des Zyklus beginnen, nach Absetzen der Behandlung wird die Jungsau nach vier bis sechs Tagen rauschig.

    Die Brunst-Einleitung wird durch den Einsatz von FSH und LH dargestellt und unterstützt das Tier in der Follikel-Phase. Dies ist nicht an jedem Tag des Zyklus möglich. Wird die Brunst-Einleitung während der Gelbkörper-Phase angewendet, treten unweigerlich die Fruchtbarkeit negativ beeinträchtigende Follikelzysten auf.

    Die Brunst-Synchronisation
    Vor der Anwendung von Altrenogest müssen die Jungsauen unbedingt ihren ersten Zyklus durchlaufen haben, d.h. sie müssen einmal rauschig gewesen sein. Es ist empfehlenswert, vor der Anwendung von Altrenogest alle Impfungen durchgeführt zu haben. Der erste Anwendungstag von Altrenogest ist der 18. Tag bevor die Sauengruppe, in die die Jungsau eingegliedert werden soll, abgesetzt wird. Am Absetztag der Sauengruppe wird Altrenogest letztmalig verabreicht.

    Dosierung und Anwendung
    Um den gewünschten Erfolg bei der Brunst-Synchronisation zu erreichen, muss jede Jungsau über 18 Tage hinweg täglich 20 mg Altrenogest ( = 5 ml Regumate®) über das Futter erhalten.
    Die sorgsame und richtige Anwendung ist unumgänglich, daher geben wir folgende Tipps:

    1. Ziehen Sie zunächst Ihren Betreuungstierarzt zu Rate.
    2. Lesen Sie vor Gebrauch den Beipackzettel.
    3. Lagern Sie die Flasche bei Raumtemperatur: Niedrigere Temperaturen beeinträchtigen die Pumpenleistung und führen zu nicht erwünschten Unterdosierungen ( Gefahr der Zystenbildung).
    4. Vor Gebrauch nicht schütteln.
    5. Zur Dosierung von 5 ml drücken Sie den Pumpenkopf für 2 Sekunden und lassen Sie ihn dann wieder los.
    6. Warten Sie zwei Sekunden bevor Sie erneut dosieren.
    7. Sorgen Sie dafür, dass das Ventil auf den schwarzen Punkt des Rings auf der Flasche ausgerichtet ist.
    8. Richten Sie den Pumpenkopf so aus, dass die Kerbe unter dem Pumpenkopf exakt über dem Ventil steht.
    9. Wenden Sie Regumate® individuell für jedes Tier an.
    10. Wenden Sie Regumate® kurz vor der regulären Fütterungszeit an.
    11. Stellen Sie sicher, dass jedes Tier seine Menge bekommt.
    12. Verhindern Sie, dass die Tiere sich gegenseitig das mit Regumate® versetzte Futter wegfressen.
    13. Stellen Sie keine Mischung für mehr als ein Tier her, es ist unmöglich, die Aufnahme der richtigen Futtermenge durch das Einzeltier sicherzustellen.
    14. Verhindern Sie Hautkontakt.