Neues Präparat gegen Streptokokken
Für die Injektion mit Naxcel® müssen spezielle Spritzen verwendet werden. |
Im Kampf gegen Streptokokken gibt es seit September 2005 ein neues
Präparat, das sich derzeit im Markt bewährt: Mit Naxcel® (Wirkstoff Ceftiofur), einem Langzeitantibiotikum
von Pfizer gegen Streptococcus suis, haben Tierärzte bereits erste Erfahrungen gesammelt.
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Über Naxcel® (Wirkstoff Ceftiofur)
Das neue Präparat ist zugelassen für die Behandlung von sowohl Streptococcus suis-Infektionen
(Septikämie, Polyarthitis oder Polyserositis) als auch für die Therapie von bakteriellen
Atemwegsinfektionen in Verbindung mit Streptococcus suis, Haemophilus parasuis, Actinobacillus
pleuropneumoniae und Pasteurella multocida (empfohlene Dosierung: 1 ml/20 kg Körpergewicht (i. m.)).
Eine einzige intramuskuläre Injektion im Rahmen der Behandlung von Infektionen mit den oben
genannten Erregern genügt zur Therapie der Ferkel. Dies minimiert den Stress für sowohl die
Tiere als auch den behandelten Landwirt.
Aufgrund der neuen Formulierung des Präparates, erzielt Naxcel® bereits innerhalb einer
Stunde nach der Applikation einen effektiven Wirkspiegel im Blut, der für mindestens 6,5 Tage
oberhalb der notwendigen MHK90-Werte von wichtigen Atemwegserregern verbleibt. Der Wirkstoff
ist in einer öligen Suspension gebunden, wodurch er nach und nach an der Injektionsstelle
freigesetzt wird.
Bei Anwendung in der frühen Saugferkelphase ist das Applizieren von 0,1ml pro Ferkel erforderlich.
Erste Erfahrungen in der Praxis
Die Feldbeobachtungen in landwirtschaftlichen Betrieben, die mit massiven Problemen vor allem durch
Streptococcus suis und Hämophilus parasuis zu kämpfen haben, zeigten erste Erfolge des neuen Antibiotikums.
Bei einem Bestand in Nordrhein-Westfalen mit 300 Sauen traten trotz vorbildlicher Hygiene regelmäßig
Gelenksentzündungen auf, die nachweislich auf Streptokokken zurückzuführen waren. Außerdem wurden
immer wieder Kümmerer beobachtet, bei denen neben anderen Atemwegserregern auch Hämophilus parasuis
als Ursache nachgewiesen werden konnte.
Bisheriger Behandlungsplan
In der Vergangenheit wurden die Ferkel mit einem Amoxicillin-Präparat am ersten und dritten
Lebenstag gegen Streptokokken behandelt. Zusätzlich erfolgt eine Therapie gegen bakterielle
Atemwegserreger in der 1. Lebenswoche.
Neues Therapiekonzept
Den alten Therapieplan ersetzte der Tierarzt durch eine Behandlung der Ferkel mit Naxcel® am
ersten Lebenstag. Da die Symptome immer in der ersten Lebenswoche auftraten, musste ein
ausreichend hoher Wirkstoffspiegel gerade in diesen Tagen gewährleistet werden. Die Behandlung
wurde am 10. Lebenstag wiederholt, um auch den Erreger Hämophilus parasuis zu bekämpfen.
Zunächst waren immer noch viele Nachbehandlungen nötig. Nach intensiver Fehlersuche stellte
sich allerdings heraus, dass die falsche Spritze eingesetzt wurde und somit nicht die richtige
Dosierung erreicht wurde. Nach der Anwendung der vom Hersteller empfohlenen Spritze zeigten sich
sehr gute Therapieerfolge.
Erfolge der Behandlung mit Naxcel®
Insgesamt wurden in dem westfälischen Betrieb 827 Ferkel mit dem Einmal-Antibiotikum behandelt.
Die Nachbehandlungsrate gegen Streptococcus suis sank im Vergleich zum Einsatz von Amoxicillin
von rund 33 auf weniger als 3 Prozent. Es wurden keine Ferkel mehr mit Gelenksentzündungen
beobachtet, und die Zahl der Kümmerer sank.
Hinweise zur Handhabung mit der Spritze
Wichtig ist vor allem, dass die Anwendungsvorschriften genau eingehalten werden. Beachten Sie
hierbei die Gebrauchsanweisung und lesen Sie die Packungsbeilage. Die Dosierung beträgt 1ml/20kg
Körpergewicht. Für das Injizieren der öligen Suspension müssen spezielle Spritzen verwendet werden.
Diese Automatikspritzen stehen den Tierarztpraxen zur Verfügung.
Achten Sie darauf, dass die ölige Naxcel®-Suspension vor dem Gebrauch gut geschwenkt wird,
ohne dass sich Luftblasen bilden. Um genau zu dosieren, muss der Kolben der Spritze zunächst
komplett zurückgedreht und das Kolbenvolumen (> 0,5ml) durch mehrmaliges Pumpen vollständig
gefüllt werden. Anschließend drücken Sie die Restluft heraus und stellen an der Kolbenvorderkante
(nicht am Dichtungsgummi) die richtige Dosis ein.
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