Flubendazol +++ Flubenol®5% +++ Solubenol®


Flubendazol

Wirksam und verträglich

Flubendazol gehört zur Gruppe der Benzimidazole. Seine chemische Formel lautet Methyl-(5-(4-fluorobenzoyl)-1-H-benzimidazol-2-yl)carbamat (2, 5) Flubendazol weist eine sehr gute Verträglichkeit auf (1, 3, 4). Beim Schwein ist die minimale toxische Dosis größer als die 20-fache therapeutische Dosis (2). Die Substanz ist nicht kanzerogen und besitzt keine mutagenen Effekte (4)


Literatur

(1) Vanparijs O, Hermans L & van der Fleas L:
Anthelmintic efficacy of flubendazole paste against nematodes and cestodes in dog and cats.
Am J Vet Res 46: 2539-2541, 1985

(2) Campbell B, Newcomb K & Guerrero J:
Evaluation of the safety of flubendazole premix in swine.
Am J Vet Res 44: 486-489, 1983

(3) Thienpont D, Vanparijs O, Niemegeers C & Marsboom:
Biological and pharmacological properties of flubendazole.
Arzneimittelforschung 28: 605-612, 1978

(4) Cieslicki M:
Flubenol P, ein neues Anthelminthikum für Hund und Katze.
Prakt Tierarzt 69: 16-22, 1988

(5) Van den Bossche H, Rochette F & Horig C:
Mebendazole and related anthelmintics.
Adv Pharmacol Chemother 19: 67-128, 1982


Solubenol®

100 mg/g Emulsion zum Eingeben.

Zieltierart(en): Schwein und Huhn (Legehennen, Elterntiere und Junghennen).

Qualitative und quantitative Zusammensetzung: 1 g Emulsion enthält: Wirkstoff: Flubendazol 100,0 mg. Sonstige Bestandteile: Propyl-4-hydroxybenzoat (E 216) 4,0 mg, Methyl-4-hydroxybenzoat (E 218) 4,0 mg, Butylhydroxytoluol (E 321) 0,2 mg, Propylenglycol 50,0 mg.

Anwendungsgebiet(e): Hühner: Behandlung von Erkrankungen durch Wurmbefall (Helminthosis) hervorgerufen durch: Ascaridia galli (adulte Stadien), Heterakis gallinarum (adulte Stadien), Capillaria spp. (adulte Stadien),

Schweine: Behandlung von Erkrankungen durch Wurmbefall (Helminthosis) verursacht durch: Ascaris suum (adulte und intestinale L4-Larvenstadien).

Gegenanzeigen: Nicht bei Tieren anwenden, bei denen eine Überempfindlichkeit gegenüber dem wirksamen Bestandteil oder einen der sonstigen Bestandteile vorliegt.

Nebenwirkungen: Bei Schweinen und Hühnern, wurden nach therapeutischer Anwendung keine Nebenwirkungen festgestellt. Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Solubenol® 100 mg/g Emulsion zum Eingeben sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Diedersdorfer Weg 1, 12277 Berlin, oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden. Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per e-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden.

Wartezeiten: Essbares Gewebe: Huhn: 4 Tage, Schwein 4 Tage, Eier 0 Tage.

Vertrieb in Deutschland: Janssen-Cilag GmbH Raiffeisenstr. 8 in 41470 Neuss.

Wirksamkeitsstudie mit Solubenol®

Material und Methode

Die Wirksamkeit einer Trinkwassermedikation mit 5 mg Flubendazol per kg Körpergewicht gegen eine Feldinfektion mit dem Schweinespulwurm Ascaris suum wurde in einem Feldversuch mit 450 Schweinen untersucht. Die Tiere wurden in eine unbehandelte Kontrollgruppe und eine über 5 Tage hinweg mit Solubenol® 100 mg/g medikamentierte Behandlungsgruppe unterteilt.

Die Gesamtdosis von 5 mg Flubendazol pro kg Körpergewicht wurde in der 14. Mastwoche über 5 Tage verteilt, d. h., es wurden 1 mg Flubendazol pro kg Körpergewicht und Tag verabreicht.

Eine Woche nach Beendigung der Behandlung wurde mittels Kotprobenuntersuchung die Eiausscheidung bestimmt. Dabei wurden Einzelkotproben von den 28 Tieren mit den höchsten EpG-Werten (Eizahl pro Gramm Kot) vor der Behandlung untersucht. 15 Tiere stammten aus der Kontroll- und 13 aus der Behandlungsgruppe. Anhand der festgestellten Reduktion der Eiausscheidung wurde die Wirksamkeit des Produkts bestimmt. Zusätzlich wurden am Schlachtband die Lebern auf Milkspots untersucht und eine Bestimmung der Wurmbürde durchgeführt.

Die aufgenommenen Futter- und Wassermengen während der gesamten Versuchsdauer waren normal.

Ergebnisse

Eine Woche nach Behandlungsende zeigten alle 15 Schweine der Kontrollgruppe höhere EpG-Werte als zum Zeitpunkt vor der Behandlung. Bei den 13 Schweinen der Versuchsgruppe konnte eine 99,7%ige Reduktion der Eiausscheidung nachgewiesen werden.

Spulwurmbürde (kritischer Test)

Adulte Ascaris suum (erwachsene Spulwürmer) wurden in 14 von 15 Tieren der Kontrollgruppe nachgewiesen. Ein Tier war wurmfrei. Bei keinem der 13 Schweine aus der Versuchsgruppe konnten adulte Ascaris suum gefunden werden. Für die Behandlung mit Solubenol® 100 mg/g kann somit eine 100%ige Wirksamkeit festgestellt werden.

Leberbefunde (Milkspots)

Alle Lebern der 15 unbehandelten Schweine wiesen Milkspots auf, während dies bei der Versuchsgruppe in 9 von 13 Lebern der Fall war. Die Zahl der Milkspots auf den Lebern der Schweine aus der Versuchsgruppe war statistisch absicherbar niedriger als die Zahl der Milkspots auf den Lebern der Tiere aus der Kontrollgruppe.

Diese Studie weist eine sehr hohe Wirksamkeit einer Solubenol® 100 mg/g-Behandlung zum Ende der Mastperiode unter Feldbedingungen nach.

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Wie wirkt Flubendazol?

Der Wirkstoff wird gleichzeitig über die Mundöffnung und Cuticula (Körperoberfläche) des Parasiten aufgenommen. In den Zellen der Parasiten hemmt Flubendazol die Polymerisation von Tubulin zu Mikrotubuli. Es kommt zur Beeinträchtigung wichtiger struktureller und funktioneller Eigenschaften: Die Ausbildung des Zytoskeletts wird ebenso beeinträchtigt wie die Ausbildung der Spindel bei der mitotischen Zellteilung. Die Aufnahme und der intrazelluläre Transport von Nährstoffen und Stoffwechselsubstraten ist nicht mehr sichergestellt. Die Folge ist ein Energiemangel aufgrund verringerter mitochondraler Aktivität. Der Parasit verhungert förmlich und stirbt ab und wird in zwei bis drei Tagen mit dem Kot ausgeschieden. Der Tod des Parasiten ist entscheidend für ein wirkungsvolles strategisches Entwurmungs-management: Nur durch die Unterbrechung des Generationszyklus kann die erneute Kontamination der Umwelt verhindert werden. Die ovizide Wirksamkeit (Schädigung der Eier) des Flubendazols beruht auf der Hemmung der Tubulinpolymerisation in den Zellen der sich im Ei entwickelnden Larven. Die hohe Bindungsaffinität zum Helmintentubulin im Vergleich zum Wirtstubulin ist ein Grund für die hohe Sicherheit von Flubendazol.

Literatur
Lacey E:
Mode of action of benzimidazoles.
Parasitol Today 6: 112-115, 1990

Friedmann PA & Platzer EG:
Interaction of anthelmintic benzimidazoles with Ascaris suum embryonic tubulin.
Biochim Biophys Acta 630: 271-278, 1980

Friedmann PA & Platzer EG:
Interaction of anthelmintic benzimidazoles and benzimidazole derivates with bovin brain tubulin.
Biochim Biophys Acta 544: 605-614, 1978

Ungemach FR:
Antiparasitika. In: Grundlagen der Pharmakotherapie bei Haus- und Nutztieren (W Löscher, FR Ungemach & R Kroker, eds), Parey, Berlin (D);
pp 243-283, 1994

Nahezu 100%

Zahlreiche Studien haben die Wirksamkeit der Wirkstoffs Flubendazol und die ökonomische Vorteilhaftigkeit eines strategischen Entwurmungs-managements untersucht. Dabei konnte die nahezu 100%ige Wirksamkeit strategischer Entwurmung nachgewiesen werden. Diese Vorgehensweise führt zu einer Verringerung der Umweltkontamination mit embryonierten (infektionsfähigen) Wurmeiern und folglich zur Senkung des Reinfektionsdrucks.

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