Schweine können verschiedene Wurmarten beherbergen


1  Ascaris suum (Spulwurm)


Wichtigster Endoparasit unter modernen Haltungsbedingungen in der Schweineproduktion.
Wurmeier: Einfach zu bestimmen, ellipsenförmig bis rundoval, bräunlich mit dicker, ober.ächlich gewellter Eischale, ohne Polkappen Präpatenzzeit: 35 - 42 Tage
Schäden
Klinisch: Leberschäden, verringerte Tageszunahmen, schlechtere Futterverwertung, höhere Inzidenz von Pneumonien
Ökonomisch: Leberverwurf nach der Schlachtung, steigende Tiergesundheitskosten, höhere Futterkosten




2   Oesophagostomum dentatum (Knötchenwurm)


Über alle Altersgruppen und Nutzungsrichtungen verbreitet. Klinische Symptome sind selten.
Wurmeier: Bestimmung ist schwieriger. Fassförmig, ohne Polkappen, farblose, dünne Schale
Präpatenzzeit : 28 - 49 Tage
Schäden
Klinisch: Knotenbildung in Zäkum und Kolon, Durchfall, verringerte Tageszunahmen
Ökonomisch: steigende Tiergesundheitskosten, höhere Futterkosten


3   Trichuris suis (Peitschenwurm)


Verstärktes Auftreten unter schlechten Hygienebedingungen und in Freilandhaltung. Wurmeier sind sehr überlebensfähig.
Wurmeier: Einfache Bestimmung: Polkappen, dicke Eischale, zitronenförmig
Präpatenzzeit :42 - 49 Tage
Schäden
Klinisch: Katarrhalische bis hämorrhagische Entzündungen im Dickdarm, schwere blutige Durchfälle, Anämie
Ökonomisch: steigende Tiergesundheitskosten, höhere Futterkosten




4   Hyostrongylus rubidus (roter Magenwurm)


Unter modernen Produktions-bedingungen sehr selten. Verstärktes Auftreten in der Freilandhaltung
Wurmeier: Bestimmung in Abgrenzung zum Knötchenwurm anspruchsvoll. Keine Polkappen, farblose, dünne Eischale, fassförmig
Präpatenzzeit: 17 - 20 Tage
Schäden
Klinisch: Chronisch katarrhalische, bei starkem Befall kruppöse bis diphteroide Gastritis, Appetitlosigkeit, verminderte Tageszunahmen
Ökonomisch: Steigende Tiergesundheitskosten, hohe Verlustraten


5   Strongyloides ransomi (Zwergfadenwurm)


Sehr selten. Ferkel sind Hauptrisikogruppe und werden über Kolostrum infiziert.
Wurmeier: Leichte Bestimmung, keine Polkappen, glatte, dünne Eischale, ellipsenförmig, enthält L3-Larve
Präpatenzzeit: 3 - 5 Tage
Schäden
Klinisch: Larven verursachen Lungenläsionen, Durchfälle, Läsionen der Dünndarmschleimhaut
Ökonomisch: Ansteigende Verlustraten, steigende Tiergesundheitskosten





Eine Eradikation ist nicht möglich




Vollständig parasitenfreie Haltungsbedingungen in der Schweineproduktion sind derzeit nicht möglich. Eine Minimierung der Umweltkontamination durch infektiöse Parasitenstadien sollte angestrebt werden, eine Eradikation (völliges Ausrotten) ist jedoch nicht möglich.

Durch ein strategisches Entwurmungsmanagement lassen sind diese Schäden minimiert. Dabei werden die Schweine mehrmals einer fünftägigen Behandlungen mit Flubendazol im Abstand von 35 bis 42 Tagen unterzogen. Der Abstand zwischen den Behandlungsperioden errechnet sich aus der Präpatenzzeit des Spulwurms (Ascaris suum) als Leitparasit. Die Präpatenz beschreibt den Zeitraum von der Infektion durch einen Parasiten bis zum Nachweis seiner Vermehrungsprodukte (Eier).

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