ferkelbratlingFrau Armeinjek

Ausstieg aus der Kastration bis 2018

Kastration und Ebermast intensiv diskutiert! 

kleine ferkelKaum ein andere Tierschutzfrage wurde in den letzten Jahren so intensiv diskutiert wie die Ferkelkastration. Während für Tierschützer der Aspekt des Leidens und der Schmerzen im Vordergund steht, sind bei Schweinehaltern, Schlachtindustrie und Lebensmittelhandel Fragen der Ökonomie und Verbraucherakzeptanz drängende Fragen.

Auf europäischer Ebene soll die chirurgische Kastration bei Ferkeln bis zum 1. Januar 2018 eingestellt werden. Bis zu diesem Zeitpunkt muss Eberfleisch von konstanter Qualität und mit hoher Versorgungssicherheit angeboten werden, welches vom Verbraucher problemlos akzeptiert wird. Dabei ist zu bedenken, dass von einem Schwein je nach Berechnungsmethode 450 – 650 Konsumenten essen.


Tierarzt Dr. Verhoeven (NL) berichtet:

  • der wichtigste Vorteil der Eberimpfung ist der Verzicht auf die Kastration
  • keine Schmerzen
  • keine Kastrationswunde; keine Wundinfektionen
  • enormer Fortschritt beim Tierschutz
  •  Futterverwertung +10%
  • 10% weniger Gülle
  • bessere Qualität des Schlachtkörpers
  • weltweite Erfahrungen vorhanden



Experten der Forschungsfarm Sterksel (NL):


  • Kastration bedeutet Leiden
  • Narkosen nur bedingt tierfreundlich
  • weniger Streptokokken-Infektionen
  • Injektionen sind tierfreundlicher
  • Vorteile bei der Futterverwertung


Nachfolgend werden Publikationen und Präsentationen zum Thema aufgelistet:

Expertenworkshop "Verzicht auf Ferkelkastration –Stand und Perspektiven"


Am 11. November 2010 haben das BMELV und die QS Qualität und Sicherheit GmbH einen Workshop in Berlin über Stand und Perspektiven beim Verzicht auf Ferkelkastration veranstaltet. Lesen Sie hier die Ergebnisse:

Statements: Ausstieg aus der Kastration – Hintergründe, Initiativen, Alternativen

Alternativen zur Ferkelkastration – Welche Wege beschreitet Europa?

Geruchssensorik/Verbraucherverhalten

Haltung, Management, Fütterung, Züchtung

Ergebnisse aus Schlachtung und Verarbeitung

Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration




Impressum

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frontal

Wandel unumgänglich!

"Nichts ist so beständig wie der Wandel", hat der griechischen Philisoph Heraklit von Ephesus vor etwa 2.500 Jahren erkannt. Unzählige weitere Zitate beziehen sich auf die Tatsache, dass unsere Welt einer permanenten Veränderung unterworfen ist. Entscheidend dabei ist, wie aktiv wir diesen Wandel mitzugestalten bereit sind. Es reicht jedoch nicht, Veränderungen lediglich zuzulassen. Es braucht den Willen zum konkreten Mitgestalten!


Besseres Image”: Belgische Schweinehalter unterstützen Umstieg von Kastration zur Eberimpfung (3.08.2010)

vevaGent (aho) – Die Vereinigung belgischer Schweineproduzenten “VeVa” (Vereniging Varkenshouders) begrüßte kürzlich die Entscheidung der belgischen Supermarktkette Colruyt, nur noch Schweinefleisch aus der Eberimpfung anzubieten. Die Tatsache, dass sich die Colruyt-Gruppe als erste Supermarktkette zum Ausstieg aus der Ferkelkastration und für die Eberimpfung entschieden hat, zeigt nach Meinung des VeVa- Vorsitzenden Geert Wallays, dass das Unternehmen seine Verantwortung gegenüber den Kundenerwartungen nach tier(schutz)gerecht produziertem Fleisch sehr ernst nimmt. Gleichzeitig wird dadurch natürlich auch das Image der belgischen Schweineproduktion verbessert, so Wallays in einer Presseinformation.

Auch die Arbeitsgruppe für Tierschutz und Tiergesundheit der “VeVa” favorisiert die Impfung mit Improvac. Die Kastration unter Narkose und die Anwendung von Schmerzmitteln bezeichnete die “VeVa” als nicht vertretbar. Die Ebermast ist nach Meinung der Organisation im Moment keine praktikable Lösung, da aktuell keine zuverlässigen Methoden zur sicheren Erkennung des Ebergeruchs am Schlachthof zur Verfügung stehen.

Die VeVa-Arbeitsgruppe sieht in der Eberimpfung noch weitere Vorteile, die durch eine ganze Reihe von Studien belegt sind: Die geimpften Eber haben einen höheren Magerfleischanteil und sie haben eine bessere Futterverwertung und produzieren dadurch weniger Gülle. Damit wird sogar die Umwelt entlastet, so die Arbeitsgruppe. „Das Fleisch ist also gut für Verbraucher und Umwelt“. Zudem gehörten Wundinfektionen auf Grund der Kastration der Vergangenheit an.

Geert Wallays gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass sich bald auch andere Vermarkter dem Vorbild von Colruyt anschießen. So würden die logistischen Probleme durch die getrennte Verarbeitung chirurgisch kastrierter Eber und geimpfter Eber entfallen.


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