Mutterkuhhaltung: Parasitenbekämpfung unerlässlich!
(aho) Im November 1998 wurden mit Schwerpunkt Ostdeutschland 640.000 Mutterkühe gehalten, was exakt der von der EU durch ein Prämiensystem subventionierte Tierzahl entspricht. Zur Zeit liegt die Prämie bei 200 EURO, hinzu kommt eine Schlachtprämie von 100 EURO. Im Vordergrund stehen bei den Erkrankungen Durchfall, Lungenentzündungen und Räude, was sich auf die Fruchtbarkeit, tägliche Zunahmen und die Fleischqualität negativ auswirkt. Als Erreger werden Eimerien, Cryptosporidien, Leberegel, Band – und Lungenwürmer und Trichostrongyliden nachgewiesen. In der Mutterkuhhaltung ist wegen der Scheu der Tiere eine regelmäßige Therapie unmöglich, so dass Prophylaxemassnahmen wie strategische Entwurmungen und Hygienemaßnahmen im Vordergrund stehen. Leider wird z.B. immer wieder durch unkontrollierten Zukauf Fasciola hepatica ( Leberegel ) in bisher nicht betroffene Betrieb und Regionen eingeschleppt. Mangelhafte Weidehygiene, wie z.B. der Verzicht auf das Auszäunen von Feuchtstellen in der Weide, bietet den Zwergschlammschnecken und damit den Leberegeln optimale Überlebensbedingungen. Auch Lungenwürmer können in der Mutterkuhhaltung schwere Verluste hervorrufen, so dass diese Haltungsform rasch an ihre Rentabilitätsgrenze stößt.
Quelle: Dr. Franz – Josef Conraths, Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere, Wusterhausen, Referat: ”Mutterkuhhaltung und Parasitosen”, AfT – Symposium: Verdrängte und vernachlässigte Probleme der Tiergesundheit am 12. – 13.04.99 in Wiesbaden – Naurod