Mycotoxine: Ist Gen-Mais doch gesünder?
Gentechnik senkt Belastungen um bis zu 90%
(aho) Genetisch veränderter Mais, der ein Insektizid aus dem Bakterium Bacillus thuringiensis produziert (Bt-Mais, landläufig auch Gen – Mais genannt), ist deutlich weniger mit Schimmelpilzgiften belastet als herkömmliche Sorten. Das Bt-Gen wirkt jedoch nicht als Fungizid gegen die untersuchten Schimmelpilze (Fusarium und Aspergillus), sondern macht den Mais-Zünsler (Ostrinia nubilalis) unschädlich. Da die Raupen des Zünslers die Pilzsporen verbreiten, sinkt dadurch auch die Belastung des Bt-Maises mit Fumonisinen und Aflatoxinen um 80 – 90%. Fumonisin ist für Mensch und Tier ausgesprochen giftig und in Europa vermutlich die häufigste Ursache für Vergiftungen durch Futtermittel (1)
Ein Risiko für Nutzinsekten?
Was die einen als ökologischen Fortschritt gegenüber dem Bioanbau preisen, ist den Gegnern der Gentechnik ein Musterbeispiel für unvorhersehbare ökologische Risiken. Der Bt-Mais bildet das Gift nicht nur in den Blättern, sondern auch in den Pollen. Da die Pollen vom Wind über größere Entfernungen transportiert werden, können sie auch Insekten gefährden, die gar keine Maisschädlinge sind. Im Laborversuch starben Raupen des Monarchfalters, nachdem sie von Blättern des Schwalbenwurzes gefressen hatten, die mit Pollen von Bt-Mais bestäubt worden waren. Damit gefährdet der Bt-Mais ähnlich wie die im Biologischen Landbau versprühten Bt-Präparate auch harmlose Insektenarten(2).
Ja, aber!
Der Verband der Biotechnologie-Industrie in den USA erklärte in der Fachzeitschrift Chemical & Engineering News , daß etwa 50% der Raupen des Monarchfalters den Verzehr der Pollen überleben, während bei der bisher üblichen chemischen Bekämpfung des Maiszünslers mit Pestiziden alle Falter rund um das Maisfeld getötet werden(3).
Literatur:
(2) Losey JE et al: Transgenic pollen harms monarch larvae. Nature 1999/399/S.214
(3) Chemical & Engineering News 24. Mai 1999/S.7
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