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Schweine: Guter Impferfolg nur bei guten Haltungsbedingungen

(aho) In einer Feldstudie in zwei geschlossenen Betrieben mit unterschiedlichem Gesundheitsstatus wurde die Wirksamkeit eines Mykoplasmenimpfstoffes (Hyoresp® der Fa. MERIAL) als Monoimpfung sowie in Verbindung mit einem Kombinationsimpfstoff gegen die Aujeszkysche Krankheit und die Schweineinfluenza (Akipor 6.3 Flu® der Fa. MERIAL) von Juni 1998 bis August 1999 in zwei Altersgruppen getestet.

Antikörperentwicklung gegen Mycoplasmen

Unter guten Betriebsbedingungen konnte nach der Impfung gegen Mycoplasmen (M. hyopneumoniae), unabhängig vom Impfschema und – zeitpunkt, über einen wesentlich längeren Zeitraum deutlich höhere Antikörperkonzentrationen bei den Impfgruppen im Vergleich zur Kontrollgruppe (Feldinfektion) ermittelt werden als unter schlechtem Haltungsbedingungen. Bei den ungeimpften Kontrolltieren konnten erst deutlich später Antikörper durch eine Feldinfektion nachgewiesen werden. Sieben Wochen nach der 2. Impfung bei den Saugferkeln wurde in Betrieb 1 ein deutlicher Anstieg der Antikörper im Blut festgestellt werden.

Unter den schlechteren Bedingungen im Betrieb 2 wurden serologisch keine deutlichen Unterschiede zwischen der ungeimpften Kontrollgruppe und den beiden Saugferkelimpfgruppen festgestellt.

Waren bei den Ferkeln maternale (mütterliche) Antikörper nachweisbar, war unter Testbedingungen erst ab dem 70. Lebenstag ein Anstieg der Antikörpertiterhöhe zu beobachten, während in Abwesenheit maternaler Antikörper bereits unmittelbar nach der zweiten Vakzination in der vierten Woche ein Anstieg festgestellt wurde.

Die am 70. Lebenstag einmalig gegen Mycoplasmen geimpften Gruppen zeigten bereits 3 Wochen nach der Impfung ein Ansteigen von Antikörpern im Blut. Ihre Antikörpertiter lagen zum Zeitpunkt der Schlachtung deutlich höher als die der Saugferkelgruppen sowie der Kontrollgruppe. Diese wies in Betrieb 1 erst ab dem ca. 130. Tag einen Anstieg der Antikörpertiter auf, der auf eine Infektion zurückzuführen war.

Antikörperentwicklung gegen die Schweineinfluenza und die Aujeszkysche Krankheit

Bei allen Seren (Blutproben), die ab dem 70. Tag gewonnen wurden, erfolgte eine Bestimmung der Antikörper gegen die beiden Influenza- Subtypen H1N1 und H3N2 sowie gegen das Aujeszkyvirus. Drei Wochen nach der ersten Impfung zeigten die beiden Impfgruppen deutlich höhere Antikörpertiter bezüglich beider Impfungen als die ungeimpfte Kontrollgruppe. Nach der 2. Impfung am 91. Lebenstag konnte ein weiterer, deutlich steilerer Anstieg der Antikörpertiter bei diesen Gruppen beobachtet werden. Die Mittelwerte der ungeimpften Gruppen zeigten keinen Anstieg spezifischer Antikörpertiter.

Lungenveränderungen

Bei allen geimpften Gruppen des Betriebes 1 (gute Haltungsbedingungen) wurden deutlich weniger Lungenveränderungen gefunden als bei ungeimpften Tieren.

In Betrieb 2 (schlechte Haltungsbedingungen) hingegen traten nur bei den in der Saugferkelphase zweimal gegen Mycoplasmen geimpften Tieren deutlich weniger Lungenveränderungen als in der Kontrollgruppe auf. Bei den als Mastläufer einmalig geimpften Tieren konnten diesbezüglich keine Unterschiede festgestellt werden.

Mastleistung

In beiden Betrieben zeigte die jeweils ungeimpfte Kontrollgruppe die geringsten täglichen Zunahmen. Die Kontrollgruppe des Betriebes 1 wies bis zu 26g pro Tag, die Kontrollgruppe des Betriebes 2 bis zu 23g pro Tag geringere Tageszunahmen als die Impfgruppen auf.

In beiden Betrieben stellte sich heraus, daß die Gruppen, die zusätzlich zur Mykoplasmenimpfung auch gegen die Aujeszkysche Krankheit und die Schweineinfluenza geimpft wurden, die höchsten Tageszunahmen erreichten.

Mögliche Impfschemata

Für die Mykoplasmenimpfung gilt, daß Saugferkel unbedingt zweimal geimpft werden müssen, da vorhandene maternale Antikörper einen negativen Einfluß auf das Impfergebnis ausüben. Die einmalige Impfung im Mastbereich bietet sich nur unter definierten Bedingungen an. Für eine effiziente Aujeszky- und Influenzaimpfung ist es zwingend erforderlich, daß die Impflinge zweimalig geimpft werden, da bei einmaliger Impfung kein ausreichender Immunschutz gewährleistet werden kann. Die Impfung erfolgt nach Herstellerangaben in der 10. und 13. Lebenswoche.

Fazit für die Praxis: Impfungen eignen sich nicht dazu, suboptimale Haltungsbedingungen zu kaschieren. Nur unter guten Haltungs- bedingungen entfalten Impfungen ihre volle Wirksamkeit.

Quelle:

Böck Katharina: Untersuchungen über die simultane Impfung gegen Mycoplasma hyopneumoniae, Influenza sowie gegen die Aujeszkysche Krankheit (AK) zu verschiedenen Zeitpunkten in Betrieben mit unterschiedlichem Gesundheitsstatus; Dissertationen an der Medizinische Tierklinik der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München im Sommersemester 2000

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