TVT fordert sofortige Impfung gegen MKS
(TVT) – Die bisherigen seuchenhygienischen Maßnahmen gegen die Maul- und Klauenseuche haben offensichtlich nicht den gewünschten Erfolg gehabt. Weder konnte die Ausbreitung der Seuche in Großbritannien aufgehalten noch ihr Überspringen auf den Europäischen Kontinent verhindert werden. Millionen von Klauentieren sind vom Seuchentod bedroht! Daher fordert die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz -TVT-, umgehend mit der Impfung von Klauentieren gegen MKS zu beginnen. Wirtschaftliche Gründe dürfen nicht erneut als höherwertig gegenüber dem Tierschutz bewertet werden! Seit Einstellung der Impfung vor 10 Jahren ist die Viehdichte in vielen Regionen stark angestiegen. Unzählige Klauentiere sind dem Virus immunologisch völlig ungeschützt ausgeliefert. Die derzeitige Bekämpfungspolitik der Tötung und Verbrennung gesamter Bestände stellt die betroffenen Gebiete nicht nur vor kaum noch zu bewältigende Probleme, die offene Verbrennung der Kadaver ist in einem dicht besiedelten Raum wie Deutschland oder den Niederlanden zudem völlig undenkbar! Die Seuche bedroht zahlreiche Tierhalter in ihrer Existenz. Die psychische Belastung aller beteiligten Personen ist außerordentlich hoch. Die nur noch schwer zu überschauenden Tiertransporte und der rege Personenverkehr erhöhen das Risiko der Verbreitung dieses extrem ansteckungsfähigen Seuchenerregers um ein Vielfaches.
Auch Zootiere, gefährdete Haustierrassen, die im Rahmen von Erhaltungs- zuchten gehalten werden und für die Seuche empfänglich sind, sind stark gefährdet. Müssen sie wegen der Seuche getötet werden, gehen wertvolle genetische Ressourcen für immer verloren. Die noch immer angeführten wirtschaftlichen Argumente gegen die Impfung greifen nicht mehr, da immer mehr Drittländer den Import von lebenden Tieren oder tierischen Produkten aus den betroffenen Ländern bzw. der gesamten EU, also auch aus noch nicht betroffenen Staaten ohnehin bereits verbieten!
Die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz -TVT- hält es gegenüber Mensch und Tier für unverantwortlich, noch länger mit der Impfung zu warten und nur auf die Keulung zu setzen. Es ist ethisch nicht länger vertretbar, einer Seuchenbekämpfung der EU tatenlos zuzusehen, die sich als nicht wirksam erwiesen hat!