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Chlamydophila abortus: Gefährlich für Mensch und Tier

Zürich / Chur / Bern (aho) – Chlamydien sind gefürchtete Aborterreger bei Rindern, Schafen und Ziegen. Dieser Erreger kann aber auch bei Frauen eine Fehlgeburt auslösen. Hierauf weisen noch einmal eindringlich Human – und Veterinärmediziner in der Fachzeitschrift „Schweizer Archiv für Tierheilkunde“ hin. Auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in der Schweiz, der Rinder und Ziegen hält, verlammten in der Saison 2000/2001 etwa die Hälfte aller weiblichen Ziegen. Als Ursache wurde eine Infektion mit dem Erreger „Chlamydophila abortus“ (Chlamydia psittaci serovar 1) identifiziert. In dieser Zeit hatte eine schwangere Frau (Graviditätswoche 19/20) Kontakt mit den verlammenden Ziegen. In der Folge erkrankte sie an einer schweren Allgemeininfektion und verlor ihr Kind durch eine Fehlgeburt. In der Plazenta der Patientin konnte ebenfalls Chlamydophila abortus nachgewiesen werden. (1)

Eine Schweizer Untersuchung, die ebenfalls kürzlich in der Fachzeitschrift „„Schweizer Archiv für Tierheilkunde“ veröffentlicht wurde belegt, daß Chlamydophila abortus häufig bei Aborten bei Schafen und Ziegen ursächlich beteiligt ist. Während zwei Ablammsaisons (1996/97, 1997/98) wurden 144 Aborte von Ziegen und 86 von Schafen auf die Beteiligung verschiedener Aborterreger untersucht. Zu den am häufigsten nachweisbaren Aborterregern gehört Chlamydophila abortus (Schaf 39 Prozent, Ziege 23 Prozent), danach folgt Toxoplasma gondii (Schaf 19 Prozent, Ziege 15 Prozent). An dritter Stelle folgt Coxiella burnetii (Schaf 1 Prozent, Ziege 10 Prozent). Andere Erreger wie Neospora caninum und Border-Disease-Virus sind prozentual von untergeordneter Bedeutung. Gelegentlich wurde bei Ziegen (2 Prozent) ein Vitamin E/Selen Mangel nachgewiesen. (2)

Offensichtlich ist der Erreger des enzootischen Schafabortes „Chlamydophila abortus“ (Chlamydia psittaci Serotyp 1) in der Schweiz weit verbreitet. Aus acht Schweizer Kantonen (Aargau, Bern, Zürich, Appenzell-Ausserrhoden, Appenzell-Innerrhoden, Fribourg, Wallis und Graubünden) haben Wissenschaftler in der jüngeren Vergangenheit insgesamt 639 Schafbetriebe Blutproben auf Antikörper gegen Chlamydophila abortus untersucht. Diese Auswahl ist repräsentativ für 57 Prozent aller Schweizer Schafbestände und 60 Prozent des Schweizer Schafbestandes. In 118 Schafhaltungen wurde man fündig. Durchschnittlich waren somit 18 Prozent der Bestände infiziert. Im Kanton Graubünden waren es 41 Prozent. (3)

Nach Meinung der beteiligten Wissenschaftler sollte ein Überwachungs- und Bekämpfungsprogrammen etabliert werden.

(1) A. Pospischil, R. Thoma, M. Hilbe, P. Grest, D. Zimmermann, J.-O. Gebbers Abort beim Menschen durch Chlamydophila abortus (Chlamydia psittaci serovar 1) Schweizer Archiv für Tierheilkunde, Seite 463 – 466, Band 144, 2002, Heft 9

Beteiligte Institute: Institut für Veterinärpathologie der Universität Zürich Graubündner Veterinär-bakteriologisches Laboratorium, Chur Institut für Klinische Pathologie der Universität Zürich Institut für Pathologie des Kantonsspitals Luzern

(2) H. Chanton-Greutmann, R. Thoma, L. Corboz , N. Borel, A. Pospischil Aborte beim kleinen Wiederkäuer in der Schweiz: Untersuchungen während zwei Ablammperioden (1996-1998) unter besonderer Beachtung des Chlamydienabortes Schweizer Archiv für Tierheilkunde, Seite 483 – 492, Band 144, 2002, Heft 9

Beteiligte Institute: Institut für Veterinärpathologie Graubündner Veterinär-bakteriologisches Laboratorium, Chur Veterinärbakteriologie der Universität Zürich

(3) N. Borel, M. G. Doherr, E. Vretou, E. Psarrou, R. Thoma, A. Pospischil Chlamydienabort beim Schaf: Untersuchung der Seroprävalenz in der Schweiz mittels eines kompetitiven ELISA (cELISA) Schweizer Archiv für Tierheilkunde, Seite 474 – 482, Band 144, 2002, Heft 9

Beteiligte Institute: Institut für Veterinärpathologie der Universität Zürich Departement für klinische Veterinärmedizin der Universität Bern Hellenic Pasteur Institute, Athen Graubündner Veterinär-bakteriologisches Laboratorium, Chur

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