Paratuberkuloseerreger auch bei Morbus-crohn-Patienten in China nachgewiesen
London (aho) – Wie zuvor schon in Europa, Japan und den USA konnte jetzt auch in Darmgewebe von Morbus-crohn-Patienten aus China der Paratuberkuloseerreger Mycobacterium avium paratuberculosis (MAP) nachgewiesen werden. Britische Wissenschaftler fanden den Erreger in 9 von 13 (69.2%) Gewebsproben von Morbus-crohn-Patienten. Proben, die von chinesischen Darmkrebspatienten stammten, waren mit 14,5% (2 von 14) deutlich seltener betroffen.
Mycobacterium avium paratuberculosis (MAP) wird seit vielen Jahren als Auslöser des Krankheitsbildes „Morbus crohn“ beim Menschen diskutiert. In einer Vielzahl von Untersuchungen konnte MAP in Blut – und Gewebeproben von „Crohn – Patienten“ nachgewiesen werden. MAP ist in der Umwelt weit verbreitet und ist bei Rindern, Schafen, Ziegen und vielen anderen Tieren für das Krankheitsbilder der Paratuberkulose verantwortlich. Ähnlich wie bei Morbus Crohn handelt es sich auch hier um eine chronische und unheilbare Darmentzündung. Seit Jahrzehnten wird in Fachkreisen diskutiert, ob durch unerhitzte Milch, Rohmilchkäse, Oberflächenwasser und mit MAP infiziertes Gemüse der Erreger zum Menschen gelangt und dort das Krankheitsbild Morbus Crohn auslöst. %url3%Erst kürzlich konnten tschechische Wissenschaftler den Erreger in Babymilchpulver nachweisen.%/%
Cheng, J.; Bull, T.; Dalton, P.; Cen, S.; Finlayson, C.; Hermon-Taylor, J. Tissues of Patients with Crohn’s Disease in China and its Potential Relationship to the Consumption of Cow’s Milk: A Preliminary Study World Journal of Microbiology and Biotechnology, Vol. 21, No. 6-7, October 2005, p: 1175-1179 (5)