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Österreich: Organbefunde vom Schlachthof „mit Vorsicht genießen“

Wien / Graz (aho) – Auch in Österreich sollen in Zukunft die Ergebnisse der Schlachttier- und Fleischuntersuchung in einer Datenbank aufgezeichnet und dem Herkunftsbetrieb der Schlachttiere und der zuständigen Landesregierung gemeldet werden. Diese Daten sind aber aktuell nur bedingt aussagekräftig. Das legt eine Untersuchung verschiedener österreichischer Institutionen* nahe.

Während eines Zeitraums von 22 Monaten erfolgte eine Überprüfung der Zuverlässigkeit (Reliabilität) der Organ- und Schlachtkörperbeurteilungen von 13 amtlichen Tierärzten an einem österreichischen Schlachthof. Der Arbeit liegen exemplarisch vier der insgesamt zehn ausgewerteten Befunde von 3.395 Schweinepartien (152.520 Schlachtschweinen), die aus 223 Betrieben stammten, zugrunde. Aus veterinärmedizinischer Sicht besonders relevante Parameter wie geringgradige Lungenveränderungen, mittel- und hochgradige Lungenveränderungen, Bursitiden sowie durch Räude verursachte Hautveränderungen wurden einer Beurteilung hinsichtlich der Vergleich- und Wiederholbarkeit der Befundraten der Tierärzte unterzogen. Vergleichbare Befundungen der Fleischuntersuchungsorgane lagen lediglich für den Parameter Räude vor. Für die übrigen erfassten Befunde trifft die Vergleichbarkeit nicht für alle 13 Veterinäre zu; es wurden signifikante Unterschiede in den Beurteilungen festgestellt. Geringgradige Lungenentzündung beurteilten sieben Tierärzte (53,9 %) über die Zeit konstant, sechs Veterinäre (46,1 %) zeigten signifikante Unterschiede in der Befundung, wobei vier Veterinäre kontinuierlich fallende, zwei Tierärzte kontinuierlich steigende Befundraten aufwiesen. Mittel- und hochgradige Lungenentzündung beurteilte keiner der 13 amtlichen Tierärzte über die Zeit konstant. Hinsichtlich der Räude erfüllten neun Veterinäre (69,2 %) die Wiederholbarkeit, vier Tierärzte (30,8 %) zeigten signifikante Unterschiede in der Befundung über die Zeit. Bursaveränderungen befundeten fünf amtliche Tierärzte (38,5 %) gleichbleibend über die Zeit, acht Veterinäre (61,5 %) zeigten signifikante Unterschiede in den Beurteilungen. Die großen Schwankungen in der Befunderfassung der amtlichen Tierärzte verzerren den tatsächlichen Gesundheitszustand der Schweine, beklagen die Autoren im Fachjournal „Wiener Tierärztliche Monatschrift.

Ein routinemäßiges Heranziehen der Schlachtbefunde als Indikator für den Gesundheitszustand der Schweine ohne vorherige Evaluierung der Untersuchungsorgane kann daher nach Meinung der Untersucher nur eingeschränkt empfohlen werden. Die Aus- und ständige Weiterbildung der Fleischuntersuchungsorgane wird in Österreich mit Einführung der neuen Dokumentationspflichten noch mehr an Bedeutung gewinnen, so die Autoren in ihrer Publikation.

P. Eckhardt, K. Fuchs, B. Kronberger und J. Köfer
Untersuchungen über die Reliabilität der im Zuge der Fleischuntersuchung erhobenen Befunde von Schlachtschweinen
Vet. Med. Austria / Wien. Tierärztl. Mschr. 96 (2009), 145 – 153

*beteiligte Institutionen

    Institut für Öffentliches Veterinärwesen (Department für Nutztiere und öffentliches Gesundheitswesen in der Veterinärmedizin) der Veterinärmedizinischen Universität Wien,

    Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, Fachbereich Daten, Statistik und Risikobewertung, Graz,

    Institut für Angewandte Statistik und Systemanalyse der Joanneum Research GmbH, Graz

    Fachabteilung 8C – Veterinärwesen beim Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Graz

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